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Suzhou – Das Venedig Chinas

An einem meiner letzten 4 Wochenenden in China, ging es zu fünft nach Suzhou – auch als „das Venedig Chinas“ bekannt. Mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten wirkt Suzhou wie ein Touristenmagnet, der jedes Wochenende tausende Menschen in die Stadt zieht. Ein weiterer Grund des starken Tourismusaufkommens sind die vielen Gärten, von denen einige seit 1997 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden sind. Suzhou ist nicht weit von den Toren Shanghais entfernt und ist schnell per Zug, Bus oder DiDi erreichbar.

Marco Polo hatte die Stadt nach eigenen Angaben im Jahr 1276 besucht und als großartig empfunden. Bekannt auch als die „Seidenhauptstadt“ des damaligen Kaiserreichs China, ist Suzhou seit dem 14. Jahrhundert bis heute führend in der Seidenproduktion. Abgesehen von der Seide, ist Suzhou heute ein Zentrum der Hightech-Industrie. Seit 1985 ist die Stadt eine der Sonderwirtschaftszonen, unter anderem produziert Apple dort Notebooks, Watches und iPods. Auch die Robert Bosch GmbH ist neben vielen weiteren Weltmarken dort vertreten.

Mit mehr als 10 Mio. Einwohnern gehört Suzhou zu den größeren Städten Chinas. In der etwa 14 Quadratkilometer großen Altstadt dürfen Gebäude eine Höhe von 24 Meter nicht überschreiten. Wolkenkratzer und auch die meisten Wohnblöcke befinden sich deshalb in neueren Stadtvierteln, wie dem Suzhou New District oder dem Suzhou Industrial Park.
Städte mit einer Größe von mehr als 10 Mio. Einwohnern gibt es in China etwa 92. In Deutschland hingegen sind es gerade einmal 4 Städte, die lediglich eine einstellige Mio. Einwohner-Marke erreichen.
Berlin treibt die Tabelle mit 3,64 Mio. an, gefolgt von Hamburg mit 1,84 Mio., knapp dahinter liegt München mit 1,47 Mio. Einwohnern und das Schlusslicht der Millionenstädte Deutschlands ist Köln mit etwa 1,09 Mio. Einwohnern.

Nachdem wir am frühen Morgen den Busbahnhof erreichten, starteten wir den Tag mit einem Spaziergang durch die vielen kleinen Gassen, der in einem kleinen Garten mit See, Statuen und einer großen Pagode endete. Die umliegende Vegetation und Statuen waren sehenswürdig, die Pagode konnte leider nicht betreten werden.

Nach der kleinen Besichtigungstour durch den Garten, ging es weiter zu einer Wasserstraße, die in der Tat ein Hauch von Venedig versprühte. Viele mit Menschen gefüllte Gondeln trieben durch die schmalen Gewässer, wie man sie aus Venedig kennt. Entgegengesetzt der sonst so schlechten Wasserqualität in China, waren diese Gewässer auffällig klar und sauber.

Einer der bekanntesten Gärten auf der Liste Chinas ist der „Garten des Bescheidenen Beamten“. Dieser Garten gehört zu den vier berühmtesten Gartenanlagen Chinas, der 1509 im Auftrag vom Zensor Wang Xianchen angelegt worden war. Für den Eintritt in diesen Garten bezahlt man 88 YUAN. Der Garten wird ganz sicher sehr nett aussehen, doch durch die Menschenmasse hatte der Garten das Bild des „Schönen Gartens“ verloren. Zu viele Menschen auf einem Fleck, der die Schönheit des Gartens nur erahnen ließ.

Nach diesem Garten ging es per DiDi weiter zur sogenannten „Hose“ und zum nahegelegenen See. Die „Hose“ ist ein Gebäude, das auch als „Tor zum Osten“ bezeichnet wird. Das Merkmal dieses Gebäudes ist die oben ineinanderliegende Zusammenführung beider Türme, die eine Hose darstellt. Vom gegenüberliegenden großen Platz aus, der direkt an einem See liegt, erhält man einen Blick auf den höchsten Turm Suzhous, der „Suzouh Supertower“.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Suzhou sind die alten Stadtmauern, die wir im Anschluss schnell per DiDi erreichten. Zumindest ein Ort, wo einmal die Stadtmauern gestanden haben, denn im Jahr 1958 wurden diese größtenteils abgerissen und im Jahr 2012 vermutlich soweit wiederhergestellt. Inzwischen war es dunkel geworden, weshalb die Mauern sehenswert mit Lichterspots angestrahlt worden sind. Wenige 100 Meter liefen wir an den Mauern entlang, bis wir eine lange treppenstufige Rampe zum Hinauflaufen der etwa 20 Meter hohen Mauern erreicht hatten. Von oben aus hatte man einen tollen Blick auf den anliegenden Fluß sowie auf die Stadt.

Zum Ende hin suchten wir eine weitere Wasserstraße auf, die jedoch wegen Bauarbeiten trockengelegt war. Dennoch boten die vielen angrenzenden kleinen Läden und Restaurants mit ihren die bunten und hellen Lichtern eine abwechslungsreiche Erkundungstour.

Zusammenfassend ist Suzhou eine sehr interessante Stadt, die viele unterschiedliche Sehenswürdigkeiten bietet. Wer sich einen ganzen Tag dort aufhält und vorab eine Übersicht aller interessanten Sehenswürdigkeiten samt Wegeplan aufstellt, bekommt einen interessanten und abwechslungsreichen Tag gefüllt.

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