Allgemein

Alles nur Fake – Beste Ware zum besten Preis!

Veröffentlicht am

China ist ein Land der Produktpiraterie. So ziemlich in allen Bereichen kopiert China Produkte, die sich immerhin optisch kaum von den Originalen unterscheiden. Was wirklich drin steckt, bemerkt man wohl erst nach mehrmaligen Gebräuchen. Auf den sogenannten Fakemärkten sind meist Europäer anzutreffen. Die Chinesen wissen womöglich ganz genau, warum sie dort nicht einkaufen.
Aber wir Europäer sind neugierig und ein Besuch zum Fakemarkt gehört in China dazu. Viele kommen mit großen Taschen aus dem Markt, vollgepackt mit vielen kleinen Mitbringseln.

Shanghai bietet einige solcher Fakemärkte. Ein sehr bekannter Markt liegt in der Hongmei Road.

Der Fakemarkt ist riesig und breitet sich auf 3 Etagen aus. Das Sortiment reicht von Schmuck, Taschen, Spielzeugen, Klamotten, Schuhe, Technik und vieles mehr.

An einem Sonntagmorgen ging es mit Bus und Metro in Richtung des Fakemarktes. Nach gut 1 Stunde Fahrt mit der Metro war die Station erreicht und die letzten 300 m wurden zu Fuß gegangen. Dort angekommen, trifft man einen grossen Platz an, ungeahnt von der Größe, die einem drin erwartet. Bereits am Eingang überschütten einem die vielen und original aussehenden Artikel. In schmalen Gängen bieten unterschiedlichste Händler eine Vielfalt von Produkten an. Die Gänge sind viele Meter lang, teilweise kam das Gefühl hoch, sich in einem Labyrinth zu befinden. Gelegentlich fragte ich mich, ob ich an dem einen oder anderen Stand schon einmal vorbeigelaufen war – einfach riesig.

In der unteren Etage war ein Mix aus so ziemlich allem. Mich haben die Technikprodukte und die kleinen Gimmicks interessiert, konkrete Kaufwünsche hatte ich keine auf der Liste.

Was mit Pokèmon Go noch im vergangenen Jahr bei den Kindern (teilweise auch bei den Erwachsenen?!) der Hype schlechthin war, sind es in diesem Jahr sogenannte Fidget Spinner (Fingerkreisel). Die Kreisel drehen sich in der Hand, mehr nicht. Für mich unverständlich, was daran spannend ist, aber immerhin locken diese Teile die Kids von ihren Rechnern weg. Wer weiß, über welchen Trend ich nächstes Jahr schreiben kann…

Auch für Golfer ein kleines Paradies.

Ein breites Angebot an Trollies, Rucksäcken, Koffern, Frauen- und Männertaschen sowie Sporttaschen.

“Hochwertigste” Schuhe aus Krokodilleder.

Was natürlich ein Muss für Shanghaiaufenthalte ist, ist das Anfertigen lassen eines maßgeschneiderten Anzugs. Auf diesem Markt sind etliche Schneider, die Anzüge und Hemden maßschneidern. Bei einem Verkäufer fragte ich nach dem Preis eines Anzug samt Hemd, gerade einmal 1.342 YUAN (ca. 183 EUR). Ein einzelner Anzug liegt bei 1.192 YUAN (ca. 163 EUR). Wie üblich, können Stoffsorte und -farbe anhand einer Stoffpalette ausgewählt werden, bevor Anzug und Hemd geschneidert werden. Entsprechend des Stoffs ändert sich auch der Preis.

An einer anderen Adresse in Shanghai, in der Maoming Lu Road, werden Anzüge wiederum für knapp 3.500 YUAN (ca. 466 EUR) maßgeschneidert. Die Straße ist berüchtigt für hochwertige maßgeschneiderte Anzüge.
Ich überlege noch, wann und für welche Adresse ich mich entscheide, ein bisschen Zeit bleibt mir ja noch. Ausprobieren werde ich einen Schneider auf jeden Fall.

Weitere Produkte…

Auf der 2. Etage konnte Schmuck gekauft werden, ausschließlich. Diese Etage hatte ich schnell hinter mich gelassen und begab mich in die 3. Etage.

Die 3. Etage dominierte mit Stoff-, Taschen- und Schuhhändlern.

In China hören Schuhgrößen für gewöhnlich bei 44 auf, weshalb ich mich hier mit meiner Schuhgröße 45 etwas schwer tue. Selbst im Internet habe ich wenig Chancen. Über einen WeChat-Kontakt könnte ich maßgeschneiderte Schuhe anfertigen lassen. Ein Paar Schuhe in der Größe 45 kostet mich entweder mit Ledersohlen 800 YUAN (ca. 106 EUR) und mit “Goodyear Sole” 958 YUAN (ca. 127 EUR) – was auch immer “Goodyear Sole” heißen mag. In China ist inzwischen alles über WeChat machbar. Vielleicht probiere ich den WeChat-Kontakt irgendwann einmal aus und lasse mir ein Paar schustern.

Neue Schuhe benötigte ich in jedem Fall, denn die alten ausgelatschten Mitgebrachten aus Deutschland konnten gerne mal ersetzt werden. Die auf diesem Markt gefälschten Schuhe gab es in meiner Größe selbstverständlich zuhauf, denn bei den Europäern sind Schuhe in der Größe 45 bekanntlich keine Seltenheit.  Der ursprüngliche Preis eines Paar Schuhe von beispielsweise Diesel lag bei 220 YUAN (ca. 29 EUR). Nach kurzem Hin und Her nahm ich die Schuhe für 120 YUAN (ca. 16 EUR) mit. Ich bin gespannt, nach welchem wie vielten Mal die Schuhe zerbröseln, ich trage sie heute noch… und eigentlich sollen sie ja auch nur für die Zeit in China halten.

Außerdem wollte ich mir eine Sporttasche zulegen. Eine passende Tasche war schnell gefunden, war aber mit dem stolzen Preis von 679 YUAN (ca. 91 EUR) nicht einverstanden. Darum fragte ich nach “dem wirklichen Preis” und bekam die Antwort “best price only for you 280 YUAN.”
Viel hilft viel, darum feilschte ich um die Tasche. Die Tasche sah gut aus und ich wollte sie haben, daher hielt ich mit 100 RMB dagegen. Dann holte die Verkäuferin einen Taschenrechner hervor, um einen neuen Preis einzugeben. Darauf reagierte ich mit “der neue Betrag müsse mit einer 1 beginnen”, sie zeigte mir dann einen Preis von 199 YUAN (ca. 26 EUR) – immerhin. Der Preis war mir dennoch zu viel und letzten Endes konnte ich den Preis auf 150 YUAN (ca. 20 EUR) runterhandeln.

Es dauert zwar noch ein Weilchen, aber ich habe mir schon mal ein Flugzeugmodell von der Lufthansa des Typs Airbus A380 gekauft. Das Modell soll mich an die Zeit in China erinnern und bekommt einen Ehrenplatz auf meinem Büroschreibtisch in Deutschland. Mit diesem Airbus pendel ich zwischen Deutschland und China. Dessen Entertainmentprogramm ist wirklich erstmalig. Aktuelle Kinoblockbuster oder gerade auf Blue-rau erschienene Filme lassen sich über die gesamte Reisezeit ansehen. Auch ein tolles Musik- und TV-Programm sind mit an Board. Der A380 ist übrigens das größte in Serienfertigung produzierte zivile Verkehrsflugzeug.

Hier meine Ausbeute:

Insgesamt machen die Produkte auf den ersten Blick einen hochwertigen Eindruck. Ganz klar sollte man darauf achten, was man kauft, von einem iPhone oder einer Apple Watch sollte man tunliegst die Finger lassen.

Übrigens konnte ich ein iPhone X, noch vor Veröffentlichung, für ca. 60 EUR kaufen. Optisch ähnelte sich dies sehr vom Originalen, jedoch ist auf dieses nicht mehr als ein Andoid-Betriebssystem mit simuliertem IOS installiert. Die IOS Standard-Funktionen und -Apps waren zumindest virtuell alle vorhanden, jedoch funktionierten die Apps nicht wie gewohnt. Die neuartigen “Ohren” am oberen Bildschirmrand wurden nicht dargestellt, der obere Rand wurde gerade abgeschnitten.

Ich lasse mich überraschen, wie lange meine Produkte halten. Das Erlebnis und das Geld waren das Einkaufserlebnis aber allemal wert.

Allgemein

Der Butterfly-Effekt

Veröffentlicht am

Nach ein paar Wochen Arbeit auf meinem MacBook Pro, möchte ich ein kleines Review abgeben. Wie schon im vorherigen Beitrag (Tag 240 – Mein neues Notebook) erwähnt, nutzte ich bereits während meines Studiums ein MacBook Pro (Mid 2010) und war damals von dessen Verarbeitung und Zuverlässigkeit sehr zufrieden. Ob bei den neuen Geräten die Qualität über die Jahre nachgelassen hat oder ob Apple die Qualität hat halten bzw. übertreffen können, darüber möchte ich hier kurz berichten.

In den vergangenen Wochen habe ich viel darauf getippt – etliche Texte geschrieben, Bilder bearbeitet, eine neue Homepage per WordPress erstellt, Apple eigene Office Anwendungen genutzt usw. Außerdem nahm ich für das Schreiben neuer Blogeinträge das MacBook Pro mit in Cafés, denn in anderer Atmosphäre schreibt es sich flüssiger.

 

Mein Gesamteindruck über das Gerät hat meine Erwartungen mehr als übertroffen. Die Verarbeitung ist grandios, alleine die Haptik macht einen fantastischen Eindruck. Das Aufklappen des MacBooks bringt jedes Mal wieder Freude und das Gerät ist nach wenigen Sekunden startklar.

Der Butterfly-Effekt…
In den Medien wird viel über die neue Technik der Tastatur berichtet und oft ins dunkle Licht gerückt. Ich selbst bin sehr angetan von der Butterfly-Technik und mag sehr gerne damit schreiben. Der Tastenanschlag ist im Gegensatz zu normalen Tastaturen sehr kurz. Die Tippgeräusche mögen etwas lauter sein, aber daran habe ich mich schnell gewöhnt und stört mich keineswegs. Die Tasten fallen sehr groß aus, was das Schreiben angenehm macht. Als Wiedereinsteiger ins MacOS tue ich mich noch etwas schwer mit der Eingabe des „@“ Zeichens, welches über die Tastenkombination „⎇ + L“ einzugeben ist, aber daran werde ich mich noch gewöhnen.

Ein Größe für sich…
Über das Trackpad möchte ich gar nicht viele Worte verlieren, außer, es ist riesig! Die Nutzfläche ist gigantisch und sobald man mit dem Finger mehr Druck auf das Trackpad ausübt, werden zusätzliche Funktionen in vielen Apps angeboten. Selbst die Unterscheidung zwischen Handballen und Fingern funktioniert problemlos.  Einen mechanischen Klickmechanismus besitzt das Trackpad nicht mehr, sondern weicht auf Magnete aus, die unter dem Trackpad arbeiten. Eine Art Motor, der gegen das Trackpad leicht nachgibt. Ein mechanischer Druck wird dadurch nur simuliert und fühlt sich echt an.

Ständiger Wechsel zwischen Deutsch und Englisch…
Im Büro arbeite ich aufgrund der chinesischen Gegebenheiten auf einer Tastatur mit US-Layout. Der wesentliche Unterschied zwischen dem deutschen und dem US-Layout sind die Tastenbelegung von Z und Y sowie die Eingabe des @-Zeichen. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase habe ich heute kein Problem mehr, darauf zu tippen. Wenn ich abends oder am Wochenende auf mein MacBook Pro mit deutschem Tastaturlayout wechsle, fällt mir die Umstellung nicht mehr schwer, das Schreiben geht einfach von der Hand. Auf die Sonderzeichen musste ich schon immer genauer hinsehen. Ein Vorteil des deutschen Layouts sind ganz klar die Umlaute, denn diese nutze ich recht häufig. Auf dem US-Layout habe ich die Möglichkeit, sie über Umwege per Tastenkombination “ALT GR + der entsprechenden Ziffer” einzugeben.

Ein zweiter Monitor bitte…
Mit der App „Duet Display“ lässt sich sogar mein iPad Pro als 2. Monitor nutzen, sehr praktisch! Auf dem Hauptmonitor konzentriere ich mich auf die Hauptarbeit, auf dem iPad lasse ich Filme oder andere Applikationen laufen. Da beide Geräte nur wenige g wiegen und wenig Platz einnehmen, habe ich immer einen 2. Monitor dabei (wenn es Sinn macht).

Power ohne Ende…
Zur Akkulaufzeit brauche ich nicht viel sagen. Schon mein damaliges MacBook Pro Mid 2010 hatte eine hervorragende Akkulaufzeit. Auch bei diesem Modell ist die Akkulaufzeit hervorragend. Macht der Akku bei Windows Notebooks bereits nach wenigen Stunden schlapp, hält dieser Akku problemlos 8-10 Stunden. Wenn ich mit dem MacBook rausgehe, nutze ich es hauptsächlich für meinen Blog und bin über die gesamte Zeit mit dem Hot-Spot meines iPhones verbunden. Damit ich Internetseiten außerhalb Chinas aufrufen kann, arbeite ich mit VPN, was zusätzliche Akkuleistung kostet. Nach knapp 3,5 Stunden pausenloser Arbeit sind immer noch 67% Restlaufzeit vorhanden.

Das ewige Windows…
Zum Schluss möchte ich allerdings noch betonen, dass ich auf Windows nicht komplett verzichten konnte. Deshalb habe ich per Boot Camp ein natives Windows 10 installiert. Nativ und nicht virtuell, damit ich die gesamte Hardware ausschöpfen zu kann. Während des Startvorgang des MacBooks habe ich die Auswahl zwischen MacOS und Windows.
Leider gibt es immer noch ein paar Programme, die ausschließlich auf Windows lauffähig sind. Eine Windows 10 Pro Lizenz habe ich bei eBay für 7,80 EUR gekauft. Die Installation erfolgte.

Wenn alles so einfach wäre…
Ein Notebook soll funktionieren, eine lange Akkulaufzeit haben, zuverlässig und schnell sein. Wenn dann noch die Optik und Haptik exzellent sind, um so besser. Das MacBook Pro ist genau das.
Das Arbeiten darauf macht sehr viel Spaß, die Tastatur möchte ich nach der kurzen Eingewöhungszeit jetzt schon nicht mehr missen. Jedoch möchte ich erwähnen, eine solche Butterfly-Technik nicht auf einen normalen Desktop PC nutzen zu müssen.

Taicang

Ein Jahr German Centre Taicang

Veröffentlicht am

Das German Centre Taicang feierte im Juni 2017 ihr einjähriges Bestehen, alle Mieter des German Centre waren eingeladen. Ein Grillbuffet nach Deutscher Art wurde uns geboten – endlich einmal wieder Gewohntes wie Fleisch, Wurst, Nudeln, Salate, Brot, Bier, Rot- und Weißweine etc. Auf der Terrasse im 2. Stockwerk wurden ein großes Zelt mit Tischen und Bänken aufgestellt, vorne an mit großer Bühne und Livemusik, die uns durch den Abend begleitete.

Am Eingangsbereich wurden alle Gäste vor einer großen Willkommensleinwand abgelichtet. Unglaublich, wie viele Chinesen bei mir ankamen, um ein Bild mit mir zu bekommen. Diese Situation erlebe ich hier recht häufig, selbst beim Einkaufen werde ich von Kindern oder Erwachsenen angeguckt und zum Teil angesprochen. Meistens bleibt es jedoch bei einem „Hello“.