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People’s Square – Die etwas andere Art zu Daten

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Shanghai People’s Square ist das kulturelle und politische Herz Shanghais. In diesem Areal finden sich riesige Parkanlagen, diverse Museen, Theater und lokale Behörden. Ein ganz besonderes Ereignis findet jedes Wochenende am Samstag und Sonntag im Renmin Park statt. Dieser Park ist bekannt dafür, junge Frauen und Männer “an den Mann zu bringen”. Jedes Wochenende setzen sich aberhunderte (vermutlich) Eltern an ihre Regenschirme und präsentieren ihre Kinder auf Schildern, die an den Regenschirmen befestigt sind. An diesem Samstag war der Park von Chinesen überfüllt, Menschen aus anderen Herkunftsländern sah man kaum.

Meist sitzen die Eltern hinter ihren Schirmen und warten vermutlich darauf, von einem potentiellen Partner ihres Kindes angesprochen zu werden. Mir war nicht klar ersichtlich, ob die Chinesen vor den Schirmen auch ihre Kinder zu vermitteln versuchten, denn junge Chinesen, die hätten infrage kommen können, waren dort dünn gesät. Der Altersdurchschnitt war insgesamt sehr hoch. Für die junge chinesische Generation wird diese Art der Partnervermittlung womöglich auch in die Jahre gekommen sein. Die vielen Chinesen unterhielten sich untereinander, das Gewusel war sehr groß. In diesem Durcheinander kann ich es mir nur schwer vorstellen, wenn daraus ernsthafte Beziehungen entstünden. Alleine durch die vielen, mit Texten vollgeschriebenen Schildern, läßt sich nur schwer einen Überblick behalten. Stunden müssten investiert werden, um sich durch den Schilderwald geschlagen zu haben.

Was auf den Schildern stand, konnte ich nicht entziffern, denn lediglich chinesische Schriftzeichen waren dort zu finden. Nur wenige Schilder trugen ein Porträt mit der zu vermittelnden Person und selbst dieses Porträt zeichnete sich durch ein qualitativ schlecht gemachtes Handyselfie aus. Ab und wann hatte ich eine Ahnung davon, was einige Zahlen aussagen sollten. Zum Beispiel konnte ich die Zahlen 1.72 – 1.75 und 40 ablesen. Vermutlich ließen die Zahlen auf die Größe (1.72 m – 1.75 m) und auf ein monatliches Einkommen von 40.000 YUAN schließen.

Meinem Empfinden nach stand nicht die „Partnervermittlung“ im Vordergrund, sondern das Beisammensein und die vielen Unterhaltungen – es glich einem Kaffeekränzchen von großer Dimension oder einer Attraktion, die seit Jahren jedes Wochenende aus Tradition dort stattfindet, die noch zu Zeiten vor der Generation Smartphone ihre Daseinsberechtigung besaß.

Mir war nicht klar, was die Schilder bewirken sollten, aber ansprechend wirkten sie auf mich in keiner Weise. Wer auf diese Weise einen Partner zu finden versucht, muß entweder verdammt viel Glück haben oder aber sich gut mit deren Eltern unterhalten haben. Würde ich nicht wissen, was sich in diesem Park abspielt, käme ich nie auf die Idee einer ernsthaft gemeinten Partnervermittlung. Ein Besuch ist dieser Park aber allemal wert.

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Der erste ALDI-Markt in Asien – Shanghai

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Im Jahr 2013 versuchten Media Markt und wenig später LIDL, auf dem asiatischen Markt Fuß zu fassen. Doch der rasche Besucherschwund zwangen die beiden Märkte relativ schnell in die Knie und zogen sich wenige Monate nach Eröffnung wieder zurück. Seit 2019 wagt es nun auch ALDI – zunächst mit 2 Filialen.

Im Juni 2019 eröffnete der erste ALDI-Markt in Asien – mit etwa 1.300 Artikeln in 15 Produktkategorien auf einer Verkaufsfläche von ca. 336 qm. Zu meinem Glück  in Shanghai, denn dadurch lag der Markt nicht weit von mir entfernt Die Strategie des ALDI-Marktes gab vor, sich durch ein hochwertigeres Ambiente als das der deutschen ALDI-Märkte, hervorzuheben. Durch das (vorgegebene) qualitativ höhere Produktniveau gegenüber der lokalen Konkurrenz, verlangt ALDI höhere Preise. Ein zusätzlicher Service von ALDI ist außerdem die Waren-Belieferung von Kunden, die im Umkreis von 3 km wohnen.

Doch reicht diese Strategie aus, um sich auf dem asiatischen Markt behaupten und überleben zu können? Wenn das Konzept aufgeht, wird ALDI 100 weitere Filialen in Asien eröffnen. Um das herauszufinden, fuhr ich im Juni zum ALDI. In der Hoffnung, viele mir bekannte Artikel vorzufinden, die ich in China sonst nicht bekomme.

Chinesen finden großen Gefallen an deutschen Waren. Meiner Meinung nach richtet sich der ALDI-Markt zu sehr an einen üblichen chinesischen Supermarkt. Leider finden sich nur wenige deutsche Produkte in den Regalen. Nicht einmal Wurst, Käse und sonstige für uns täglich unverzichtbare Lebensmittel waren auffindbar. Lokale Marken, die ich in jedem chinesischen Supermarkt finde, verkaufen sie dort zuhauf. Das Angebot hebt sich kaum von anderen Supermärkten ab. Für mich ist das Sortiment zu „chinesisch“. Für einen deutschen Supermarkt erwarte ich eine Mischung aus deutschen und chinesischen Produkten. Selbst durch den teuren Warenimport wäre ich bereit gewesen, den Mehrpreis für ein deutsches Produktsortiment zu zahlen.

Eine interessante Aussage einer Angestellten war, daß sie bereits morgens zum Arbeitsantritt ihre Aufgaben kennt. Eine derartige Planung scheint in anderen Supermärkten scheinbar nicht der Normalfall zu sein. Ein weiteres, interessantes Merkmal dieses ALDI-Marktes war die Installation einer einzigen Kasse. Neben der einzigen Kasse können die Kunden ihre Artikel eigenhändig an einem Scanstandpunkt einscannen und online per WeChat zahlen.

Den Chinesen wird durch das hochwertigere Ambiente und des höheren Preisniveaus etwas suggeriert, was sie in Deutschland in der Form nicht vorfinden. ALDI versucht in Asien ein anderes Bild darzustellen und versucht, sich dadurch von der chinesischen Konkurrenz abzuheben, was meiner Meinung der falsche Weg ist und auf langer Sicht nicht funktioniert. Ich empfinde diesen Markt wie jeden anderen chinesischen Markt. Von einem weiteren Besuch wäge ich daher ab, sollte sich das Sortiment nicht ändern. Ich bin gespannt, wann der Hype um ALDI abschwächt und damit auch die Besucherzahl deutscher Kunden.

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Shanghai – Der Yu Yuangarten

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Neben den vielen Symbolbildern Chinas, haben die Gärten eine der größten Bedeutung in der traditionellen Kunst Chinas. Die Gartengestaltung lässt sich bis 3.000 v. Chr. zurückverfolgen. Insbesondere richten die Gärten Chinas das Augenmerk auf die Pflanzen. Die wesentlichen Bestandteile sind künstlich angelegte Seen und Hügel, in ungewöhnlich geformte Vegetationen und Steine. Mit der Gartengestaltung möchten die Chinesen eine Harmonie von Erde, Himmel, Steinen, Wasser, Gebäuden, Wegen und Pflanzen (die sogenannten 7 Dinge) erreichen. Der Yu Yuangarten wurde 1559 von Pān Yǔnduān, einem hohen Beamten der Ming-Dynastie, als Privatgarten für seinen Vater in einem Gelände von 20.000 qm erbaut. Der Garten ist einer der 4 beliebtesten Gärten in China.

Der Yu Yuangarten liegt direkt in Shanghai und ist vom Bund aus in wenigen Gehminuten erreicht. Durch diese Nähe zwischen Bund und Garten lässt sich ein Besuch beider Sehenswürdigkeiten sehr gut verknüpfen. Der Weg zwischen Bund und Yu Yuangarten bietet viele interessante kleine Straßenläden.

 

Als Europäer werde ich in China oft angestarrt und gern nach einem Foto gefragt. Auf den Fotos werde ich mal mit und mal ohne den Chinesen abgelichtet. Die Bilder laden die Chinesen auf ihr WeChat Profil hoch. Auf dem Weg zum Yu Yuangarten fiel mir dieser Farbige auf. Ich bin sicher, dass Farbigen weitaus mehr hinterher gestarrt wird und vor allem dann, wenn jemand so gebaut ist.

Der Eintritt in den Garten kostet 36 YUAN (ca. 4,60 EUR).

 

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Shanghai – Der Bund

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Einer der bekanntesten Orte Shanghais ist der Bund. Von dort aus werden die weltbekannten Bilder der Skyline gemacht. Jeder wird die Bilder im Kopf haben, wenn er an die Skyline denkt. Ganz gleich, ob die Panoramabilder im Hellen oder im Dunkeln aufgenommen werden, sie faszinieren immer wieder aufs Neue. Ab ca. 19 Uhr erleuchtet die Skyline in bunten Farben und zeigt ein grandioses Lichterspiel.

Einst war der Bund das Finanzzentrum des Fernen Ostens. Seit den 1920er Jahren gilt es als Wahrzeichen der Stadt. Oft auch als “Museum der Gebäude” bezeichnet, da dort viele verschiedene Stile europäischer Gebäude zu finden sind. Der Bund liegt direkt am Huangpu River und erstreckt sich über eine Länge von etwa 2,8 km. Der eigentliche Hotspot des Bunds ist ca. 200 m lang, dort sammeln sich die Touristen.

Weitere Highlights sind die vielen am Bund gelegenen Restaurants und die bekannte, ca. 10 km lange, Einkaufsstraße “Nanjing Lu” (Nanjing Road). Wer alle Geschäfte besuchen möchte, sollte mehr als 1 Tag einplanen.

Die Restaurants liegen direkt am Bund und der Lage und Sicht auf die Skyline entsprechend, kann ein Abendessen sehr teuer werden. Das Restaurant Roosevelt, das tatsächlich heute noch von einem Familienmitglied des Amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt geführt wird, habe ich bisher einmal besucht. Beim Blick auf die Speisekarte vergeht einem glatt der Appetit. Für ein Steak mit Kartoffeln ist man mit stolzen 800 YUAN (ca. 110 EUR) dabei.

Ein weiteres, sehr gutes Restaurant, ist der Italiener Mercato. Die Pizza kostet etwa 11 EUR. Eine Reservierung mit direktem Blick auf die Skyline ist nicht möglich. Wenn jedoch bei Ankunft ein Fensterplatz frei ist, kann einem dieser Tisch zugeteilt werden.

Wenn man bedenkt, daß sich beide Restaurants nur wenige Meter voneinander trennen, sind die Preisunterschiede enorm. Die Aussicht auf Bund und Skyline ist bei beiden Restaurants gleich gut. Bekanntlich wird manchmal auch für den Namen bezahlt…

Cocktails können in den vielen umliegenden Bars getrunken werden. Zum Teil finden sich die Bars im selben Gebäude der Restaurants. Im Roosevelt ist direkt auf dem Dach eine grandiose Dachterrasse mit Cocktailbar und einem atemberaubenden Blick auf die hellerleuchteten Türme.

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Der Shanghai Tower

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Wer einmal auf die höchste Aussichtsplattform der Erde und mit dem weltweit schnellsten Fahrstuhl fahren möchte, der besucht den 3. höchsten Turm der Welt – den Shanghai Tower. Mit seinen 632 Metern, liegt der Turm knapp hinter dem Tokyo Skytree Tower, jedoch weit abgeschlagen hinter dem Burji Khalifa in Dubai.

Der Shanghai Tower in Zahlen:

  • 7 Jahre Bauzeit
  • 632 m Höhe
  • 128 Etagen über und 5 Etagen unter der Erde
  • ca. 420.000 qm Flurfläche
  • 106 Aufzüge
  • mit 18 km/h schnellster Fahrstuhl der Welt
  • die höchste Aussichtsplattform der Welt liegt in der 121. Etage auf 561 m Höhe

Bereits auf meiner Kennenlernreise nach Shanghai, im September 2016, stand der Shanghai Tower auf meiner Liste – ein Muss für jeden Shanghai-Aufenthalt. Fertiggestellt wurde der Turm im Sommer 2015 und erst ein Jahr später für die Öffentlichkeit freigegeben. Somit war ich einer der ersten Touristen, der den Turm von innen sehen konnte. Die Freigabe des Turms hatte sich damals offensichtlich nicht großartig herumgesprochen, denn so ziemlich alleine fuhren wir auf die 561 m hohe Aussichtsplattform.

Über eine Rolltreppe nach unten in den Eingangsbereich angekommen, führt der Weg zunächst durch eine große Halle, die den Entwicklungs- und Bauverlauf des Turms zeigt. Konkurrierende Designs werden an einer Wand mit beleuchteten Bildern gezeigt. Durch die vielen Einblicke gewinnt man einen guten Eindruck davon, welche Planung und Arbeit in dem Bau des Turms steckte.

Ist man durch den Eingangsbereich gelangt, geht es weiter zum Fahrstuhl in Richtung Aussichtsplattform. Durch die enorme Geschwindigkeit des Fahrstuhls, hatten wir die 561 m nach knapp 30 Sekunden erreicht. Im Fahrstuhl ist ein Display installiert, das während der Fahrt die aktuelle Höhe und Geschwindigkeit anzeigt. Die Beschleunigung ist nicht wirklich spürbar, gelegentlicher Ohrendruck lässt sich durch Schlucken leicht ausgleichen.

Die 121. Etage lässt sich komplett umgehen. Jede Seite hat ihre eigenen Motive und bietet einen fantastischen Blick auf die Stadt. Sehen die umliegenden Türme von unten ähnlich hoch aus wie der Shanghai Tower, wirken diese von der Plattform wiederum winzig klein. Die Autos erscheinen wie kleine Modellautos.

Nach der Besichtigung führt der Weg zum Ausgang zwangsläufig durch einen Souvenirshop, der ein großes Angebot an überteuerten Artikeln bietet.

Eine Fahrt zur Plattform kostet 180 YUAN (ca. 23 EUR). Nach knapp einem Jahr habe ich den Turm erneut besucht. In dieser Zeit haben scheinbar auch die Chinesen den Turm für sich entdeckt, denn sie waren präsenter als noch im ersten Jahr. Inzwischen war ich durch Besuche aus Deutschland und meiner Familie 5 Mal auf diesem Turm.

Die Plattform wurde außerdem auf 2 Etagen ausgebreitet. Seit Kurzem kann man sich auf der Plattform ein VR-Helm aufsetzen, der einem das Gefühl vermittelt, bei starkem Wind draußen auf der Spitze des Turmes zu stehen. Andere Besucher, die um den VR-Helm-Träger herumstehen, belächeln denjenigen, der sich vor Angst am fiktiven Geländer festklammern möchte und sich vor Angst kaum bewegen mag.

Es empfiehlt sich, den Turm vormittags zu besuchen, weil dann der Besucherandrang nicht so hoch ist und die Aussicht ungestört werden kann.

Platz 1: Burj Khalifa (Dubai)
Mit einer Höhe von knapp 830 m ist er der zurzeit höchste Wolkenkratzer der Welt. Die Bauarbeiten dauerten 6 Jahre; die Kosten beliefen sich auf fast 1 Milliarde Euro. Für den Bau wurden insgesamt 330.000 Kubikmeter Beton sowie Stahl und andere Materialien verwendet. Die 163 nutzbaren Etagen beinhalten Büros, Wohnungen, Fitness- und Wellnessbereiche, eine Moschee, Hotelzimmer und ein Restaurant.

Platz 2: Tokyo Skytree (Japan)
Der Fernseh- und Rundfunksendeturm ist 634 Meter hoch und das zweithöchste Bauwerk der Welt. Die Bauzeit betrug vier Jahre und die Kosten des Turms beliefen sich auf 60 Milliarden Yen (482.158.122 EUR).

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Dabei sein ist alles

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Es war wieder soweit und das Formel 1 Rennen in Shanghai fand statt – schon mein zweites! Unglaublich, wie schnell die Zeit hier vergeht. Ein Jahr war es schon wieder hier, als ich zum Shanghai Circuit gefahren war. Was letztes Jahr um diese Zeit für mich noch ungewohnt war, gehört heute zum Alltag dazu. Bus-, Taxi- und Metrofahren, die vielen Menschen draußen und in den Einkaufsläden sowie das permanente Grundrauschen der Menschen. Alles in allem komme ich damit aber sehr gut zurecht und vieles kommt mir nicht mehr fremd vor. Außerdem weiß ich, dass meine Zeit in China endlich ist. In diesem Sommer feiere ich schon Bergfest und dann läuft die Zeit wieder rückwärts.

Laut Wetterapp sah das Wetter für das Rennwochenende gut aus, zumindest kein Regen. Zum Qualifying am Samstag sollte es kalt werden, 12 Grad und bewölkt. Am wichtigeren Tag, dem Renntag, hatte die Wetterapp Sonne und 20 Grad angesagt, perfekt!

Wie im vorherigen Blogeintrag (Jetzt aber wirklich!) erwähnt, waren in diesem Jahr meine Nichte Lea und mein Schwager Christian mit dabei. Lea hatte an diesem Samstag ihren 5. Geburtstag. Eigentlich wollten sie zu ihrem Geburtstag im Disneyland in Shanghai sein, doch durch die chinesischen Feiertage hat sich das Rennen um ein Wochenende nach hinten verschoben. Das Disneyland haben sie darum während der Woche besucht, mit einer Übernachtung im Toy Story Hotel – ich war an diesen Tagen arbeiten.

Wie schon im letzten Jahr, kauften wir eine Familienkarte (2 Erwachsene und 1 Kind), um an gute Sitzplätze zu kommen und außerdem sind Familienkarten etwas günstiger als die normalen Karten. Bei der Kartenbestellung gab ich die Sitzplätze vom letzten Jahr an und bat darum, mich in die Nähe dieser Plätze zu setzen, weil man von dort aus eine hervorragende Sicht auf die Strecke hat. Tatsächlich wurde mein Wunsch berücksichtigt und die Plätze lagen ganz in der Nähe. Sogar mit noch besserer Sicht als im letzten Jahr. Am Samstag liefen wir routiniert mit unseren Reisepässen zu den Ticket-Schaltern und holten unsere Karten ab.

   

Aus Spaß habe ich die Preise für das Hockenheim-Rennen 2018 verglichen. Ähnlich gute Sitzplätze liegen in Hockenheim bei ca. 235,- EUR pro Karte. Wir haben für unsere Karten für 3 Personen insgesamt umgerechnet 300,- EUR bezahlt! Rechnen wir Lea nicht mit, liegt die Karte bei ca. 150,- EUR pro Person!

Christian ist größter Formel 1 Fan (vor allem Sebastian Vettel), weshalb das Wochenende sein Urlaubshighlight werden sollte.

Am Samstag fand das Qualifying statt und Lea nahmen wir an diesem Tag mit. Mit Taxi, Bus und Metro waren wir angereist. Ein tolles Erlebnis für Lea, unangeschnallt und ohne Kindersitz in einem Auto mitfahren zu können. Sowieso wird es in China nicht so eng mit Verkehrssicherheit und -regeln gesehen. So saßen wir z.B. eines Abends auf dem Weg zum Restaurant zu 7. (inkl. Fahrer) in einem Taxi. Lea hatte sich hinten auf den Schoß gesetzt und ich hatte meinen 2 jährigen Neffen Felix vorne auf dem Schoß.

Insgesamt war das eigentliche Ereignis vermutlich nicht so spannend für Lea, aber das gesamte Rennspektakel, die vielen Menschen, die Aussteller, die Musik und das ganze Drumherum wird ihr bestimmt gefallen haben. Spaß hatten wir alle aber auf jeden Fall.

      

Die Lautstärke der Formel 1 Wagen hält sich in Grenzen. Laut war es zwar, aber auch ohne Ohropacks ließ es sich gut auszuhalten. Für Lea hatten wir Ohropacks und Ohrschützer mitgenommen. Die 12 Grad und der Wind waren schon fast zu kalt, aber mit viel Bewegung über den Platz und durch die Ausstellerstände haben wir uns warmgehalten. Kurz vor dem Qualifying gingen wir zu unseren Plätzen und haben uns das 1 stündige Event angesehen. Danach machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Der Renntag dagegen war wettertechnisch grandios – Sonne pur und 20 Grad! Genau richtig für das Rennen. An diesem Tag sind Christian und ich alleine zum Circuit gefahren. Die Fahrerparade wollten wir uns nicht entgehen lassen, darum haben wir uns morgens auf den Weg gemacht. Bei der Fahrerparade werden die Formel 1 Fahrer eine Runde auf einem LKW über den Circuit gefahren. Der LKW fährt mit wenigen km/h einmal die gesamte Strecke ab. Immerhin sieht man die Fahrer dann ohne Helm. Von unseren Plätzen aus haben wir die Fahrer bestens sehen können.

Nach der Fahrerparade blieben uns 1,5 Stunden bis zum Rennen, die wir in den Ausstellerständen verbrachten. Kurz vor dem Rennen gingen wir zu unseren Plätzen. Noch bevor das Rennen begann, stellten sich die Zuschauer aus der ersten Sitzreihe ans Geländer. Das versperrte uns zwar nicht die Sicht, aber genervt hat es trotzdem. Darum nahmen wir unsere Sachen und stellten uns auch ans Geländer. Hätten sich alle hingesetzt, hätten wir das Rennen auch im Sitzen verfolgt. Aber so war es auch ok und dadurch konnten wir perfekte Bilder und Videos machen.

Wir saßen oberhalb auf der K-Tribüne, die direkt an der engen Kurvenausfahrt liegt. Mit Blick auf die Gerade, von der die Fahrer mit Höchstgeschwindigkeit auf die enge Kurve zufahren und auf wenige km/h abbremsen müssen. Diese Stelle lädt geradezu dazu ein, spannendste Überholmanöver und Rempeleien in nächster Nähe mit verfolgen zu können.

  

So rammten sich die Teamkollegen von Toro Rosso in der engen Kurve, dass sogar das Safetycar rauskommen musste. Selbst Sebastian Vettel wurde (leider) in dieser Kurve von Max Verstappen so stark angerempelt, dass er dadurch viele Plätze verlor, die er nicht mehr aufholen konnte.

Aber was soll man sagen, die beiden Tage waren einfach genial, hier ein paar Impressionen vom Rennen… die 1. Runde… die Stimmung war Spitze!

Ein kleines Duell zwischen Mercedes und Ferrari…

 

Als der letzte Formel 1 Wagen durch die Zielgerade fuhr, machten wir uns auf den Weg in Richtung Metro. Man kann sich vorstellen, wie viele Menschen sich mit uns auf den Rückweg machten. Schon auf dem Hinweg haben wir uns ein Ticket für den Rückweg am Automaten geholt, um nach dem Rennen direkt zur Metro gehen zu können.

Ungefähr 200.000 Menschen finden an der Rennstrecke Platz. Der Rückweg hat trotz der unglaublich großen Menschenmenge mehr als hervorragend geklappt. Alles war bestens ausgeschildert, nur einmal mussten wir für wenige Sekunden in einer Warteschlange stehenbleiben. Ansonsten verlief alles fließend und zu jeder Zeit hatten wir Orientierung, in welche Richtung es weiterging.

Ich kann mich noch gut an einem Fußballspiel beim HSV in Hamburg erinnern, wie lange ich habe warten müssen, bis sich irgendetwas bewegte und sich die Menschenmasse auflöste. Gerade weil sich ein Land wie China mit solch vielen Menschen auseinandersetzen muss, ist so ein Event wie das Rennen keine Besonderheit.

Ob ich im nächsten Jahr ein letztes Mal zum Rennen fahren werde, weiß ich noch nicht. Aber eins ist sicher, toppen lassen sich die beiden Tage ganz sicher nicht.

Last but not least, der Renntag war gleichzeitig der Abreisetag meiner Schwester und sie hatten den Nachtflug um 23:55 Uhr von Shanghai nach Frankfurt gebucht. Christian erwähnte ein paar Tage vor dem Rennen, dass er vielleicht und mit viel Glück den einen oder anderen Fahrer am Flughafen sehen könne. Man mag es kaum glauben, aber tatsächlich standen sie mit Sebastian Vettel und Nico Rosberg in derselben Warteschlange in der Sicherheitskontrolle. Beide waren unauffällig bzw. so normal wie jeder andere auch gekleidet und stachen nicht aus der Menschenmenge heraus. Klein waren sie, aber das hörten sich häufiger. Nico hat noch kurz über seine Tochter erzählt und sie sind dann alle im selben Flieger nach Frankfurt geflogen. Mit einem Smalltalk und einem Selfie fanden sie schließlich einen perfekten Abschluss.

Shanghai

Jetzt aber wirklich!

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Neues Jahr, neues Glück.

Im vergangenen Jahr hatte ich es nicht zum Formel 1 Rennen geschafft. Nach der Qualifikation war Schluss für mich, denn wie (Formel 0,5 statt Formel 1) geschrieben, wurden mir am Tag der Qualifikation die Karten für das Rennen entwendet. Immerhin habe ich das Rennen im TV verfolgen können.

Dieses Jahr wurde das Rennen aufgrund von Feiertagen um eine Woche nach hinten verschoben – das Rennwochenende findet vom 13.-15. April statt. An und um diese Renntage kommt mich meine Schwester samt Kinder, Mann und einer Freundin aus Deutschland besuchen. Mindestens einmal muss ich das Rennen gesehen haben, wenn ich schon hier lebe und außerdem ist mein Schwager begeisterter Formel 1 Gucker, besser geht es kaum. Darum bestellte ich wieder eine Familienkarte. Für eine Familienkarte muss ein Kind registriert sein, darum wird sich meine 4 jährige Nichte ganz sicher auf das Rennen freuen – zudem sie an diesem Wochenende Geburtstag hat.

Auch dieses Jahr werden wir die Karten am Tag der Qualifikation abholen, um am Renntag an keine langen Warteschlangen anstehen zu müssen. Außerdem bietet der Formel 1 Circuit neben der Formel 1 weitere Attraktionen, die man sich ansehen kann.

Die Familienkarte hat ein riesen Vorteil, denn zum einen ist sie günstiger und zum anderen ist die Zuteilung der Sitzplätze um einiges besser. Weil mir die Plätze im letzten Jahr so gut gefallen haben, wollte ich die gleichen oder zumindest welche in der Nähe bekommen. Ein Hinweis bei der Ticketbestellung reichte aus, unsere diesjährigen Plätze sind ganz in der Nähe.

Ich werde über das Rennen berichten und wer sich mehr auf das Rennen gefreut hat… 😉

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Alles nur Fake – Beste Ware zum besten Preis!

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China ist ein Land der Produktpiraterie. So ziemlich in allen Bereichen kopiert China Produkte, die sich immerhin optisch kaum von den Originalen unterscheiden. Was wirklich drin steckt, bemerkt man wohl erst nach mehrmaligen Gebräuchen. Auf den sogenannten Fakemärkten sind meist Europäer anzutreffen. Die Chinesen wissen womöglich ganz genau, warum sie dort nicht einkaufen.
Aber wir Europäer sind neugierig und ein Besuch zum Fakemarkt gehört in China dazu. Viele kommen mit großen Taschen aus dem Markt, vollgepackt mit vielen kleinen Mitbringseln.

Shanghai bietet einige solcher Fakemärkte. Ein sehr bekannter Markt liegt in der Hongmei Road.

Der Fakemarkt ist riesig und breitet sich auf 3 Etagen aus. Das Sortiment reicht von Schmuck, Taschen, Spielzeugen, Klamotten, Schuhe, Technik und vieles mehr.

An einem Sonntagmorgen ging es mit Bus und Metro in Richtung des Fakemarktes. Nach gut 1 Stunde Fahrt mit der Metro war die Station erreicht und die letzten 300 m wurden zu Fuß gegangen. Dort angekommen, trifft man einen grossen Platz an, ungeahnt von der Größe, die einem drin erwartet. Bereits am Eingang überschütten einem die vielen und original aussehenden Artikel. In schmalen Gängen bieten unterschiedlichste Händler eine Vielfalt von Produkten an. Die Gänge sind viele Meter lang, teilweise kam das Gefühl hoch, sich in einem Labyrinth zu befinden. Gelegentlich fragte ich mich, ob ich an dem einen oder anderen Stand schon einmal vorbeigelaufen war – einfach riesig.

In der unteren Etage war ein Mix aus so ziemlich allem. Mich haben die Technikprodukte und die kleinen Gimmicks interessiert, konkrete Kaufwünsche hatte ich keine auf der Liste.

Was mit Pokèmon Go noch im vergangenen Jahr bei den Kindern (teilweise auch bei den Erwachsenen?!) der Hype schlechthin war, sind es in diesem Jahr sogenannte Fidget Spinner (Fingerkreisel). Die Kreisel drehen sich in der Hand, mehr nicht. Für mich unverständlich, was daran spannend ist, aber immerhin locken diese Teile die Kids von ihren Rechnern weg. Wer weiß, über welchen Trend ich nächstes Jahr schreiben kann…

Auch für Golfer ein kleines Paradies.

Ein breites Angebot an Trollies, Rucksäcken, Koffern, Frauen- und Männertaschen sowie Sporttaschen.

“Hochwertigste” Schuhe aus Krokodilleder.

Was natürlich ein Muss für Shanghaiaufenthalte ist, ist das Anfertigen lassen eines maßgeschneiderten Anzugs. Auf diesem Markt sind etliche Schneider, die Anzüge und Hemden maßschneidern. Bei einem Verkäufer fragte ich nach dem Preis eines Anzug samt Hemd, gerade einmal 1.342 YUAN (ca. 183 EUR). Ein einzelner Anzug liegt bei 1.192 YUAN (ca. 163 EUR). Wie üblich, können Stoffsorte und -farbe anhand einer Stoffpalette ausgewählt werden, bevor Anzug und Hemd geschneidert werden. Entsprechend des Stoffs ändert sich auch der Preis.

An einer anderen Adresse in Shanghai, in der Maoming Lu Road, werden Anzüge wiederum für knapp 3.500 YUAN (ca. 466 EUR) maßgeschneidert. Die Straße ist berüchtigt für hochwertige maßgeschneiderte Anzüge.
Ich überlege noch, wann und für welche Adresse ich mich entscheide, ein bisschen Zeit bleibt mir ja noch. Ausprobieren werde ich einen Schneider auf jeden Fall.

Weitere Produkte…

Auf der 2. Etage konnte Schmuck gekauft werden, ausschließlich. Diese Etage hatte ich schnell hinter mich gelassen und begab mich in die 3. Etage.

Die 3. Etage dominierte mit Stoff-, Taschen- und Schuhhändlern.

In China hören Schuhgrößen für gewöhnlich bei 44 auf, weshalb ich mich hier mit meiner Schuhgröße 45 etwas schwer tue. Selbst im Internet habe ich wenig Chancen. Über einen WeChat-Kontakt könnte ich maßgeschneiderte Schuhe anfertigen lassen. Ein Paar Schuhe in der Größe 45 kostet mich entweder mit Ledersohlen 800 YUAN (ca. 106 EUR) und mit “Goodyear Sole” 958 YUAN (ca. 127 EUR) – was auch immer “Goodyear Sole” heißen mag. In China ist inzwischen alles über WeChat machbar. Vielleicht probiere ich den WeChat-Kontakt irgendwann einmal aus und lasse mir ein Paar schustern.

Neue Schuhe benötigte ich in jedem Fall, denn die alten ausgelatschten Mitgebrachten aus Deutschland konnten gerne mal ersetzt werden. Die auf diesem Markt gefälschten Schuhe gab es in meiner Größe selbstverständlich zuhauf, denn bei den Europäern sind Schuhe in der Größe 45 bekanntlich keine Seltenheit.  Der ursprüngliche Preis eines Paar Schuhe von beispielsweise Diesel lag bei 220 YUAN (ca. 29 EUR). Nach kurzem Hin und Her nahm ich die Schuhe für 120 YUAN (ca. 16 EUR) mit. Ich bin gespannt, nach welchem wie vielten Mal die Schuhe zerbröseln, ich trage sie heute noch… und eigentlich sollen sie ja auch nur für die Zeit in China halten.

Außerdem wollte ich mir eine Sporttasche zulegen. Eine passende Tasche war schnell gefunden, war aber mit dem stolzen Preis von 679 YUAN (ca. 91 EUR) nicht einverstanden. Darum fragte ich nach “dem wirklichen Preis” und bekam die Antwort “best price only for you 280 YUAN.”
Viel hilft viel, darum feilschte ich um die Tasche. Die Tasche sah gut aus und ich wollte sie haben, daher hielt ich mit 100 RMB dagegen. Dann holte die Verkäuferin einen Taschenrechner hervor, um einen neuen Preis einzugeben. Darauf reagierte ich mit “der neue Betrag müsse mit einer 1 beginnen”, sie zeigte mir dann einen Preis von 199 YUAN (ca. 26 EUR) – immerhin. Der Preis war mir dennoch zu viel und letzten Endes konnte ich den Preis auf 150 YUAN (ca. 20 EUR) runterhandeln.

Es dauert zwar noch ein Weilchen, aber ich habe mir schon mal ein Flugzeugmodell von der Lufthansa des Typs Airbus A380 gekauft. Das Modell soll mich an die Zeit in China erinnern und bekommt einen Ehrenplatz auf meinem Büroschreibtisch in Deutschland. Mit diesem Airbus pendel ich zwischen Deutschland und China. Dessen Entertainmentprogramm ist wirklich erstmalig. Aktuelle Kinoblockbuster oder gerade auf Blue-rau erschienene Filme lassen sich über die gesamte Reisezeit ansehen. Auch ein tolles Musik- und TV-Programm sind mit an Board. Der A380 ist übrigens das größte in Serienfertigung produzierte zivile Verkehrsflugzeug.

Hier meine Ausbeute:

Insgesamt machen die Produkte auf den ersten Blick einen hochwertigen Eindruck. Ganz klar sollte man darauf achten, was man kauft, von einem iPhone oder einer Apple Watch sollte man tunliegst die Finger lassen.

Übrigens konnte ich ein iPhone X, noch vor Veröffentlichung, für ca. 60 EUR kaufen. Optisch ähnelte sich dies sehr vom Originalen, jedoch ist auf dieses nicht mehr als ein Andoid-Betriebssystem mit simuliertem IOS installiert. Die IOS Standard-Funktionen und -Apps waren zumindest virtuell alle vorhanden, jedoch funktionierten die Apps nicht wie gewohnt. Die neuartigen “Ohren” am oberen Bildschirmrand wurden nicht dargestellt, der obere Rand wurde gerade abgeschnitten.

Ich lasse mich überraschen, wie lange meine Produkte halten. Das Erlebnis und das Geld waren das Einkaufserlebnis aber allemal wert.

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O’zapft is – Auch in Shanghai

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Das weltweit bekannte Oktoberfest in München hat es sogar bis nach China geschafft. Bereits an meinem ersten Aufenthalt im September 2016 war ich verwundert, weil ein großes Zelt auf dem Hotelgelände aufgebaut war – sie feierten das Oktoberfest.

  

Dieses Jahr hatten wir von proALPHA unser 1 jähriges Bestehen in China und nahmen dieses zum Anlass, unseren 1. Kundentag auszutragen. Da an diesem Tag ebenfalls der Haupttag des Oktoberfestes in Taicang war, hatten unsere Kunden die Möglichkeit, uns nach unserem Kundentag auf das Oktoberfest zu begleiten. Wie auf dem Oktoberfest üblich, waren Blasmusik, Holztische und -bänke sowie Gäste in Dirndl bzw. Lederhosen dabei. Üppiges Deftiges wurde zum Essen gereicht. Das Bier hat geschmeckt, ich hatte die Auswahl zwischen einem Lager und einem Dunklen – ich bevorzuge ein Lager. Die Stimmung war ausgelassen, auch unsere Kunden hatten ordentlich gefeiert und getrunken.

In China ist es üblich, nicht lange, aber dafür intensiv zu feiern – um 1 Uhr war das Oktoberfest zu Ende. Auf privaten Veranstaltungen ist eine Party meist nach 3 Stunden vorbei – stimmungsunabhängig. Dafür trinken die Chinesen in der Zeit enorm viel Alkohol und stoßen immer gemeinsam an – Ganbei! (Prost!). Ich erwische mich dabei sehr oft selbst, wenn ich am Tisch mit Chinesen sitze und für mich, wie es für einen Deutschen üblich ist, alleine einen Schluck nehme. Wenn die Chinesen dies bemerken, greifen sie zum Glas und stoßen mit an. Diese Art von Trinkerei kann sehr anstrengend werden, wenn trinkfeste Chinesen am Tisch sitzen, man ist dem Gruppenzwang meist ausgesetzt.

    

Die Veranstaltung war an einem Mittwoch, arbeiten musste ich am nächsten Tag zum Glück nicht, weil ich am Donnerstag nach Deutschland flog, um am Freitag an der 25-Jahr-Feier von proALPHA dran teilnehmen zu können. Nach dem Oktoberfest kann es eigentlich nichts besseren geben, als sich im Flugzeug ausruhen zu können.

Den Bierkrug durfte man mit nach Hause nehmen.

 

Für mich war es der erste Besuch eines Oktoberfestes überhaupt. Zwar war es nicht das Originale, aber immerhin. Das Oktoberfest in Taicang wird von einem Verbund Deutscher General Manager/Expats organisiert. Die Veranstaltung ist nett und man trifft viele bekannte Gesichter, aber ein 2. Mal im Jahr brauche ich die Blasmusik nun wirklich nicht 😉

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Geocaching in Shanghai

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An einem Sonntagmorgen saßen wir in Shanghai zum Mittagessen in einer belebten Restaurant- und Biermeile. Wir waren zu dritt, denn einer aus unser Runde war für ein paar Tage zum Arbeiten in Shanghai, der seit mehreren Jahren Geocaching macht und weltweit mehr als 1.000 Schätze gesammelt hat. Als wir am Essen waren, zuckte er sein Handy und meinte, dass in der Nähe ein Geocaching-Gegenstand sei. Geocaching war mir ein Begriff, jedoch hatte ich mich damit nie näher mit beschäftigt.

Geocaching ist eine weltweit moderne Art der Schatzsuche bzw. Schnitzeljagd. Mit einem GPS-Daten empfangbares Gerät (in der Regel ein Smartphone) und den Koordinaten des Schatzes reicht es aus, sich auf die Suche des Schatzes zu machen. Ein Schatz kann jede beliebige Person verstecken, man braucht nur die Koordinaten des Schatzes ins Internet stellen. Meist werden die Schätze in kleine Dosen, nicht größer als 10 cm, gesteckt. Die Schätze müssen für jeden zugänglich sein, ohne Privatgrundstücke betreten oder ähnliche Verstöße begehen zu müssen. In dieser Dose liegen idealerweise Zettel und Stift. Auf diesem Zettel werden Datum, Uhrzeit und der Schatzfinder (sein Name) geschrieben. In eine der vielen Handyapps kann der gefundene Schatz als gefunden markiert werden. Dadurch kann die eigene Schatzsammlung erweitert und sich mit anderen Schatzsammlern gemessen werden. Unterschiedlichste Apps lassen sich auf das Handy herunterladen, um an die Koordinaten der Schätze zu kommen und diese zu suchen.

Ist ein Schatz im Handy markiert, kann per Kompass-Anzeige nach dem Schatz gesucht werden. Je nach Schwierigkeitsgrad des Verstecks, können teilweise optional Hinweise zum Schatz angezeigt werden. So auch in unserem Fall. Unser Schatz sollte vom Restaurant ca. 180 m entfernt sein. Wir machten uns auf den Weg und kamen schließlich an einer Fahrradstation an. Wir suchten die Fahrradstation ab, fanden jedoch den Schatz nicht. Da es meine erste Cachingsuche war, hatte ich wage Vorstellungen, wie so ein Schatz aussehen konnte. Erst ein kleiner Hinweis von der App, “Hohler Stumpf auf ca. 1,5 m Höhe”, brachte mich auf eine Idee und suchte daraufhin die umliegenden Bäume ab, die sich im Umkreis weniger Meter befanden. Und siehe da, nach kurzer Zeit fand ich einen solchen Baum, der einen kleinen hohlen Stumpf in Augenhöhe hatte. In diesem Stumpf befand sich tatsächlich der Schatz – eine kleine, auffällig neonfarbene Dose.