Taicang

Eine Reinigung für die Hosen

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Die Stoffhosen, die ich auf der Arbeit trage, bringe ich regelmäßig in eine Reinigung, denn zu Hause lassen sich solche Hosen schwierig waschen. Zum Glück finde ich unter den zahlreichen Geschäften, in unmittelbarer Nähe meines Apartments, zahlreiche Reinigungen. Eine davon machte auf mich einen guten und gepflegten Eindruck, weshalb ich mich letzten Endes für diese entschied.

Die Preise sind überschaubar, da ich für eine Stoffhose lediglich 20 YUAN (ca. 2,60 EUR) zahle. Ein Hemd liegt bei etwa 1,90 EUR. Die Hemden wasche ich eigentlich selbst, lediglich einmal habe ich dort 2 Hemden abgeben müssen.

Was mir an der Reinigung außerdem sehr gefällt, ist das kostenlose Nähen kleinerer Schäden. An einer Hose hatte sich der Hosensaum gelöst – nichts Schlimmes, aber beim Anziehen hat es schon genervt.

Nach Abgabe der Hose, zahle ich den Preis und erhalte die Quittung, auf der das Abholdatum und -zeit gedruckt sind. Normalerweise sind die Hosen nach 4 Tagen abholbereit. Länger habe ich noch nie warten müssen. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Die Hose wird sorgfältig mit Bügel und in einer Folie verpackt übergeben.

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Fitness mit Einschränkungen

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Ein eigenes Fitnessstudio, wie gut wäre das denn? Spontane Trainingseinheiten, keine weiten Wege ins Studio, keine Wartezeiten an den Geräten und keine Ablenkung. Was unwahrscheinlich klingt, erlebe ich hier zu meinem Glück so oder so ähnlich. Denn in der 2. Etage des German Centre findet sich ein Fitnessstudio. Mit allem, was zum Fithalten dazugehört.

   

Eine zu große Mitgliederzahl kann auf Kosten des Sports und Spaßes gehen, wenn ständig Rücksicht aufeinander genommen werden muss. So nicht in diesem Studio, denn Mitglieder werden lediglich Mieter aus dem eigenen Gebäude. Das wird die Mitgliederzahl zumindest nicht auf ein überfülltes Studio ansteigen lassen können. Die Mitgliedschaft kostet gerade einmal 800 YUAN pro Jahr. Umgerechnet sind es ca. 8,70 EUR pro Monat. Das Fitnessstudio ist mit seinen 2 Jahren so alt wie das Gebäude. Durch die geringe Mitgliederzahl sind die Geräte entsprechend wenig abgenutzt.

 

An Arbeitstagen fahre ich in der Mittagspause in die 2. Etage ins Fitnessstudio. Mittags ist eine gute Zeit, weil ich alleine bin und die Übungen gezielt durchführen kann. Abends sind, wenn überhaupt, 1-2 weitere “Sportler” im Studio. An Wochenenden habe ich bisher noch niemanden angetroffen. Im Hintergrund läuft ruhige chinesische Leiermusik, die nicht wirklich zu sportlichen Aktivitäten anregt. Die Musik war der Grund, weshalb ich mir Kopfhörer in die Ohren steckte und mir über das iPhone passendere Musik anhören konnte. Seit meinem ersten Deutschlandaufenthalt im August nutze ich kabellose Kopfhörer, da ich kurz vor Abreise während des Laufens an meinen Kopfhörern hängen geblieben war und dadurch die Hörer samt iPhone auf das Laufband fielen und nach hinten geschleudert wurden. Seitdem sage ich mir “nie wieder Sport mit Kabelhörern”.

Einziger Wermutstropfen meines Sports ist der Winter. Der Winter in China ist so kalt und ungemütlich, dass ich grundsätzlich öffentliche Räume meide. Ohne eine richtige Heizung ist es nirgends gemütlich, so auch im Fitnessstudio. Die Klimaanlagen haben zwar eine Heizfunktion, doch bis der Raum aufgeheizt ist, vergeht mir zu viel Zeit. Außerdem hält sich niemand im Fitnessstudio auf, der vor mir die Klimaanlagen hätte einschalten können. Mit sportlichen Aktivitäten bei kalten Temperaturen habe ich schlechte Erfahrungen machen müssen. Mein Rücken dankt es mir in keiner Weise, selbst nicht mit vorherigem Aufwärmtraining. Zerrungen sind vorprogrammiert. Aus diesem Grund starte ich mit der Sportphase erst ab April. Die Temperaturen steigen ab der Zeit auf bis zu 20 Grad. In den Wintermonaten versuche ich durch bewusstes Essen nicht zu viel auf die Hüften zu bekommen.

Die ersten Trainingseinheiten sind nach monatelanger sportlicher Abstinenz sehr mühsam, insbesondere das Laufen. Das Laufen ist für mich Hauptbestandteil einer jeden Trainingseinheit. Mein Laufziel ist das Erreichen einer 2-stelligen km-Anzahl. Nach der Winterpause peile ich für das erste Lauftraining nicht mehr als 3 km an. Mit jedem weiteren Lauf steigere ich mich um mind. 1 km. Nach gut 1-2 Wochen sind die 10 km erreicht.

Das zeigt einmal mehr, wie schnell sich der Körper an die Belastung gewöhnt. Doch leider gewöhnt sich der Körper genau so schnell wieder an die inaktive Phase im Winter.

 

Durch die schlechten Luftwerte in China meide ich den Outdoor-Sport. In Hamburg hingegen war ich abends an der frischen Luft mehrmals pro Woche meine Runden laufen. Besonders im Winter sind die Luftwerte erschreckend hoch, Werte bis zu 300 sind keine Seltenheit. In Stuttgart rufen sie zum Fahrverbot auf, wenn Werte von 80 erreicht sind. Daher bleibt mir nichts anderes übrig, als das Laufen auf das Laufband zu beschränken.

Das Laufen vergleiche ich mit vielen Situationen im Leben. Je nach Tagesform kann das Laufen nach einer gewissen erreichten Laufstrecke sehr anstrengend werden. Wenn sich bereits nach wenigen km das Knie, der Rücken oder Seitenstiche bemerkbar machen, versuche ich vor allem in solchen Momenten mein gestecktes Ziel zu erreichen. Im übertragenen Sinne lassen sich durch diese Lebensweise viele andere Ziele im Leben realisieren.

Die Hygiene in den chinesischen Fitnesszentren läßt teilweise zu wünschen übrig. Im Vergleich zu den deutschen Fitnesszentren ist es hier unüblich, ein Handtuch für die Geräte mit sich zu tragen. Genau so wenig finden sich Desinfektionsmittel- und Tuchspender. Selbst das Umziehen in Sportklamotten wird zum Teil übersprungen, was zum Sporttreiben nicht wirklich effektiv ist. Hinzu kommt das permanente Tippen auf ihren Smartphones, was auch nicht gerade zur Leistungsförderung beiträgt.

Das Fitnessstudio in meiner Nähe zu haben, ist sehr praktisch. Als Ausgleich zur Arbeit, kann ich ohne großen Aufwand in der Mittagspause Sport treiben.

Taicang

Ein Jahr German Centre Taicang

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Das German Centre Taicang feierte im Juni 2017 ihr einjähriges Bestehen, alle Mieter des German Centre waren eingeladen. Ein Grillbuffet nach Deutscher Art wurde uns geboten – endlich einmal wieder Gewohntes wie Fleisch, Wurst, Nudeln, Salate, Brot, Bier, Rot- und Weißweine etc. Auf der Terrasse im 2. Stockwerk wurden ein großes Zelt mit Tischen und Bänken aufgestellt, vorne an mit großer Bühne und Livemusik, die uns durch den Abend begleitete.

Am Eingangsbereich wurden alle Gäste vor einer großen Willkommensleinwand abgelichtet. Unglaublich, wie viele Chinesen bei mir ankamen, um ein Bild mit mir zu bekommen. Diese Situation erlebe ich hier recht häufig, selbst beim Einkaufen werde ich von Kindern oder Erwachsenen angeguckt und zum Teil angesprochen. Meistens bleibt es jedoch bei einem „Hello“.

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Eine neue Homepage für das German Centre Taicang

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Eines Tages klopfte es an der Bürotür, das German Centre Taicang Management begrüßte mich. Ich wurde gefragt, ob ich eventuell an einem Fotoshooting teilnehmen wollen würde, sofern ich gebraucht werde.

Das German Centre benötigte neue Bilder für ihre Homepage, denn die alten waren noch erste grafische Entwürfe aus der Bauphase und zeigten nicht den aktuellen Stand des Gebäudes, geschweige denn den der Büroräume. Das German Centre wurde im Juni 2016 eröffnet, weshalb eine Aktualisierung der Bilder nach den Mieterfindungen und dessen Einzügen ein Jahr später Sinn machte.

Am Tag des Fotoshootings war eine Werbeagentur aus Shanghai vor Ort, die unter anderem die Homepage und Events des German Centre verantwortet. Gegen Mittag wurde ich neben weiteren Mietern zum Fotoshooting dazugeholt.

Wir wurden in diversen Räumen abgelichtet, um die Vielfalt der Räume zu präsentieren. Unterschiedlichste Szenarien, wie eine Schulung, eine Tagung oder das alltägliche Arbeiten in einem Büro, wurden simuliert. Das Ergebnis der Bilder ist auf der Homepage zu sehen, auf den 3 folgenden Bildern bin ich zu sehen.

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O’zapft is – Auch in Shanghai

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Das weltweit bekannte Oktoberfest in München hat es sogar bis nach China geschafft. Bereits an meinem ersten Aufenthalt im September 2016 war ich verwundert, weil ein großes Zelt auf dem Hotelgelände aufgebaut war – sie feierten das Oktoberfest.

  

Dieses Jahr hatten wir von proALPHA unser 1 jähriges Bestehen in China und nahmen dieses zum Anlass, unseren 1. Kundentag auszutragen. Da an diesem Tag ebenfalls der Haupttag des Oktoberfestes in Taicang war, hatten unsere Kunden die Möglichkeit, uns nach unserem Kundentag auf das Oktoberfest zu begleiten. Wie auf dem Oktoberfest üblich, waren Blasmusik, Holztische und -bänke sowie Gäste in Dirndl bzw. Lederhosen dabei. Üppiges Deftiges wurde zum Essen gereicht. Das Bier hat geschmeckt, ich hatte die Auswahl zwischen einem Lager und einem Dunklen – ich bevorzuge ein Lager. Die Stimmung war ausgelassen, auch unsere Kunden hatten ordentlich gefeiert und getrunken.

In China ist es üblich, nicht lange, aber dafür intensiv zu feiern – um 1 Uhr war das Oktoberfest zu Ende. Auf privaten Veranstaltungen ist eine Party meist nach 3 Stunden vorbei – stimmungsunabhängig. Dafür trinken die Chinesen in der Zeit enorm viel Alkohol und stoßen immer gemeinsam an – Ganbei! (Prost!). Ich erwische mich dabei sehr oft selbst, wenn ich am Tisch mit Chinesen sitze und für mich, wie es für einen Deutschen üblich ist, alleine einen Schluck nehme. Wenn die Chinesen dies bemerken, greifen sie zum Glas und stoßen mit an. Diese Art von Trinkerei kann sehr anstrengend werden, wenn trinkfeste Chinesen am Tisch sitzen, man ist dem Gruppenzwang meist ausgesetzt.

    

Die Veranstaltung war an einem Mittwoch, arbeiten musste ich am nächsten Tag zum Glück nicht, weil ich am Donnerstag nach Deutschland flog, um am Freitag an der 25-Jahr-Feier von proALPHA dran teilnehmen zu können. Nach dem Oktoberfest kann es eigentlich nichts besseren geben, als sich im Flugzeug ausruhen zu können.

Den Bierkrug durfte man mit nach Hause nehmen.

 

Für mich war es der erste Besuch eines Oktoberfestes überhaupt. Zwar war es nicht das Originale, aber immerhin. Das Oktoberfest in Taicang wird von einem Verbund Deutscher General Manager/Expats organisiert. Die Veranstaltung ist nett und man trifft viele bekannte Gesichter, aber ein 2. Mal im Jahr brauche ich die Blasmusik nun wirklich nicht 😉

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Transportmittel in und um Shanghai

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China ist berüchtigt für einen chaotischen Straßenverkehr. Die erste Fahrt in einem Auto\Taxi vergesse ich nie.

Mein meistgenutztes Verkehrsmittel in Taicang ist das Taxi. Ein Taxi ist günstig und einfach zu bekommen. Das Taxameter beginnt bei 10 YUAN, was umgerechnet ca. 1,33 EUR sind. Sehr viel teurer wird die Fahrt durch Taicang meist nicht, da alles sehr eng beisammen liegt. Jedes Mal, wenn ich in einem Taxi saß, fragte ich mich, ob sich die Fahrweise teilweise mit den lokalen Verkehrsregeln deckten oder ob sie einfach nicht besser fahren können.
Objektiv konnte ich die Fahrgewohnheiten mit unseren deutschen Verkehrsregeln vergleichen, subjektiv aus meiner eigenen Fahrpraxis und aus reinem Menschenverstand.

Mit deutschem Führerschein darf in China kein Fahrzeug geführt werden. Eine Theorieprüfung muss dazu abgelegt werden, um per Auto am Verkehrsgeschehen dran teilnehmen zu dürfen. Lediglich Elektroroller dürfen führerscheinlos gefahren werden. Diese Roller sind hier im Übrigen sehr weit verbreitet und übertreffen den Fahrradverkehr. Selbst ohne Licht werden die Roller im Dunkeln gefahren, um Strom zu sparen – sehr praktisch. Einige Autos fahren auch gerne ohne Licht. Um im Dunkeln über die Straße zu kommen, genügen keine Blicke nach links und nach rechts, man muss sogar ganz genau hinhören… unglaublich.

Es wird noch viele Jahre dauern, bis hier verständnis- und rücksichtsvolles Fahren herrscht, wenn dies überhaupt passieren wird. Warum sich an Verkehrsregeln halten, wenn es eh die wenigsten machen und nach Gefühl fährt es sich doch viel besser?! Die Polizei versucht dagegenan zugehen und verschärft die Polizeikontrollen, was bei der Menge an Verkehrsteilnehmern nicht einfach ist. War es noch vor ein paar Jahren üblich, durchgängig und überall zu hupen, sind heute dafür Strafen fällig.
An einigen Plätzen in Shanghai ist absolutes Hupverbot. Wer erwischt wird, muss zahlen. Seit wenigen Wochen stehen auf meinem Arbeitsweg an einer großen Ampel mehrere Polizeibeamte, um Verkehrsverstöße zu bestrafen. Die Elektroroller werden auch des Öfteren angehalten.
Seitdem ist es an der Ampel still geworden, kein Gehupe und die Verkehrsteilnehmer geben sich alle Mühe, nach Regeln zu fahren.

“Es ist viel schwieriger, die Wahrheit durchzusetzen, als im Rudel mitzulügen.”

Seit Kurzem bin ich Mitglied von “Taicang public bicycle” und darf die öffentlichen Fahrräder leihen. Die Leihstationen gibt es fast an jeder Straßenecke. Somit brauche ich mir kein eigenes Fahrrad kaufen. Mit der Station vor meiner Haustür kann ich morgens bequem mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, denn vor dem German Centre Taicang befindet sich ebenfalls eine Station, an der ich das Fahrrad abstellen kann. Nach der Arbeit nutze ich das Rad zum Einkaufen oder fahre irgendwo anders hin – wirklich praktisch. Die Qualität der Räder ist ok, vorne ist ein Korb befestigt, den ich für meinen Einkauf oder meine Sporttasche nutze. Bei der Hitze ist der Fahrtwind sehr angenehm. Fahrräder waren bisher immer an einer Station anzufinden. Nachdem ich Reifendruck und Sattel überprüfe, entsperre ich das Rad und fahre los. Die Prüfung muss sein, denn einmal fuhr ich mit einem Platten und ein anderes Mal rutschte der Sitz permanent herunter. Ob Lichter angebracht sind, habe ich noch nicht geprüft.

Gekostet hat mich die Membercard 200 YUAN (ca. 26 EUR) Pfand plus 20 YUAN Geld aufladen auf die Karte. Die 1. Stunde Nutzung ist kostenlos, jede weitere Stunde kostet 1 YUAN (ca. 13 Cent), bis max. 3 YUAN.

In Shanghai nutze ich die Metro. Durch die Größe von Shanghai bin ich teilweise über eine Stunde mit der Metro unterwegs, um ans Ziel zu kommen. Die Fahrpreise sind günstig und liegen zwischen 4 und 10 YUAN pro Fahrt.

Ich bin jedes Mal auf’s Neue gespannt, was mich draußen am Metroausgang erwartet, denn die Architektur in Shanghai reicht von sehr modern bis in frühere Jahrhunderte zurück. Gerade die Vielseitigkeit macht den Scharm von Shanghai aus, der Mix zwischen Modern und Alt gefällt mir sehr.

Die Länge der Metro lässt sich nur erahnen, aber ich gehe von 150+ m aus. Auf dem 2. Bild fällt wunderbar auf, wie abgelenkt die Menschen von ihrem Handy sind. Sie spielen darauf herum oder sehen sich schlechte Filme an. Keiner bekommt irgendetwas von ihrer Umwelt mit. Und wenn einmal jemand telefoniert, unterhält derjenige die ganze Metro, denn leise reden muss ja nicht sein. Lautes Telefonieren ist hier üblich, teilweise lassen sich normale Gespräche von Streitgesprächen nicht unterscheiden.

Den Bus in Taicang habe ich auch schon genutzt, dieser kostest ab 1 YUAN.

Inzwischen bereitet es mir keine Probleme mehr, mich zu einem vorher noch nicht besuchten Ort navigieren zu lassen. Per Handyapp kann ich mir genau anzeigen lassen, welche Bus- und Metrolinie ich zu nehmen habe. Selbst die dazugehörigen Zeiten und Preise werden angezeigt. Nehme ich das Taxi, suche ich vorab den Ort auf der Kartenapp und lasse den Ort ins Chinesische übersetzen, denn nicht alle Taxifahrer verstehen Englisch bzw. können das lateinische Alphabet.

Taicang

Tag 54 – Die Feier einer Einjährigen

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Spontan wurde ich von Ms. Elke und ihrer Familie zu einem Ausflug eingeladen. Es hiesse, sie holen mich ab und wir fahren zu einer Kollegin, die sie von früher kannte. Der Ort lag etwas weiter ausserhalb, jedoch noch in Taicang. Taicang ist riesig. Dort angekommen, liefen wir an einem am Fluss gelegenen Stand vorbei, unter dem etliche Gerichte zubereitet wurden. Ein paar Meter weiter gelangen wir an einem gut besuchten Saal. Bei kurzer Nachfrage bei Elke meinte sie, dass heute ein 1-jähriger Geburtstag gefeiert werde.

Einige Familien feiern den einjährigen Geburtstag des Kindes in einem etwas grösseren Stil und laden dazu Familie, Freunde, Nachbarn und Kollegen ein. Denn in diesem Saal waren um die 40 Tische á 10 Personen.

Wir waren relativ spät dran, weshalb der ganze Saal bereits gefüllt war. Als wir den Saal betraten, drehten sich alle Köpfe zu uns und nickten und lächelten uns zu. Ein Europäer ist in der Gegend scheinbar nicht so oft unterwegs, dachte ich mir und grüßte zurück.

Als wir uns hingesetzt hatten, gab es zu Beginn erst einmal einen lokalen Schnaps. Der Tisch deckte sich mit vielen kleinen Gerichten, die ich alle durchprobiert habe. Es waren reichlich Fleisch und viel Seafood dabei. Seafood und Fleisch fehlen bei fast keiner Mahlzeit und zudem in sehr vielen unterschiedlichen Variationen.

Nach dem Essen wollte mir Ms. Elke’s Familie einen Teil von Taicang zeigen. Einen Park für Kinder und einen kleinen Park, der im Sommer aufgrund der vielen Pflanzen ein Besuchermagnet ist. Somit fuhren wir los und konnten die warme Sonne auf dem Spielplatz geniessen und anschliessend ein paar Bilder vom Pflanzenpark machen.

 

Am späten Nachmittag fuhren wir erneut zum Geburtstag, denn es gab ja noch Abendessen?! Mir war dies nicht bewusst, dass selbst nach dem grossen Mittagessen noch einmal zur selben Runde eingeladen wird. Und dann noch einmal mit wieder so vielen, dieses Mal aber mit anderen Gerichten. Unglaublich, wie viel Mühe sich die Familien zu einem Einjährigen machen!

Und wieder gab es zur Begrüßung einen Schnaps. Der Kellner… rauchen ist in China überall erlaubt…

Um das ganze noch zu toppen, wurden zum Ende hin rote Briefumschläge an alle Gäste verteilt, mit der Aufschrift “Best Wishes For You”. Im Umschlag befand sich ein 50 YUAN Schein.

Taicang

Meine erste begleiterlose Taxifahrt und der Einkauf

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Heute, der letzte der 5 Feiertagen, hatte ich mir vorgenommen, meine Küche vollständig einzurichten. Ich wollte meinen Bestand an Geschirr, Besteck und Gläser aufstocken. Außerdem benötigte ich einen Wasserkocher, um mich durch die große Auswahl der Teesorten durchprobieren zu können.

Der Wanda-Plaza liegt in Fußreichweite und bietet so ziemlich alles, was man benötigt, jedoch wollte ich mich in die etwas größere Einkaufsmeile stürzen, in der auch der Walmart liegt. Da ich weder Auto noch einen E-Roller besitze, musste ich mich per Taxi auf den Weg machen. Ohne örtliche Sprachkenntnisse kommt man nicht weit, wenn der Faher kein Englisch spricht. Daher hatte ich mir vorab von Ms. Elke einen Zettel machen lassen, auf dem die wichtigsten Orte auf Englisch und auf Chinesisch stehen.
Die Einkaufsmeile liegt etwa 3,8 km von meinem Appartement entfernt. In Taicang ist es nicht schwer, ein Taxi zu bekommen. Alle  paar Sekunden fährt ein Taxi an einem vorbei.

Nicht einmal ganz an der Straße angekommen, machte bereits ein Taxi mit Gehupe auf sich aufmerksam, was mir ganz gut passte. Dem Taxifahrer den Zettel gezeigt, reingesetzt und los ging die Fahrt. Die Zettel sehen in etwa so aus, die Sammlung werde ich erweitern. Einen Zettel für Shanghai habe ich auch schon.

Wie für uns üblich, schnallen wir uns nach dem Losfahren an. Als ich dies vorhatte, fuchtelte der Fahrer mit seinen Händen und meinte, ich dürfe mich nicht anschnallen?! Vielleicht ist dies hier üblich oder der Anschnallgurt war kaputt. Wer die Fahrweise in China kennt, schnallt sich lieber an. Der Taxifahrer konnte etwas Englisch, so fing er an, über unsere Fußball-Weltmeister zu reden 🙂

Hier wurde ich schließlich ausgesetzt und schlenderte durch die Geschäfte. Es war viel los und zu gucken gab es auch sehr viel. Mein Interesse hatte ein Herrenausstatter mit großer Auswahl geweckt. Kurz nach meiner Größe gesucht, wurde ich auch fündig. Den Anzug ließ ich jedoch hängen, da ich für solche Einkäufe noch genug Zeit habe. Der komplette Anzug mit Hose und Sakko war in wirklich guter Qualität und kostete gerade einmal 680 YUAN, was umgerechnet ca. 93 EUR sind.

Außerdem sagt man, dass die Anzüge in Shanghai für wenig Geld maaßgeschneidert werden, ich werde dies ausprobieren und darüber berichten, wenn es soweit ist.

Nach einer Pizza bei PizzaHut ging es weiter zum Walmart. Dort angekommen, schaute ich mich um und mein Einkaufswagen füllte sich. Ich fand immer wieder etwas, was ich gebrauchen konnte. Dabei musste ich beachten, dass ich “zu Fuss” da bin und nicht so viele große Sachen kaufen könne. Hauptsächlich ging es mir um den Wasserkocher und um etwas Geschirr.

Beim Durchstöbern war mir jedoch ein auf retro gemachter Wasserkochtopf aufgefallen, den ich unbedingt haben musste. Denn hieraus muss das heiße Wasser für den Tee ganz besonders gut schmecken. Somit kaufte ich noch diesen und hatte neben vielen einzelnen Artikeln 3 große Pakete. An der Kasse angekommen, packte ich die Waren in Tüten und nahm dazu meine 3 großen Pakete mit. An der Straße angekommen, hielt auch schon ein Taxi und fuhr mich mithilfe des Zettels zurück zum Appartement.

Hier ein Teil meiner Ausbeute. Das Geschirr trifft nicht ganz meinen Geschmack, aber diese Farbmuster sind hier leider üblich… Mit dem XXL-Shampoo (3-faches Volumen) komme ich sicherlich ein paar Wochen über die Runden und meine neue Tasse für das Büro habe ich auch gefunden.


Taicang

Mein Arbeitsweg zum German Centre Taicang…

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…ist knapp 1,2 km von meinem Appartement entfernt, welchen ich morgens und abends gut zu Fuss gehen kann. In etwa 15 Minuten habe ich das Ziel erreicht. Eine Kreuzung mit Ampelschaltung muss überquert werden. Auch bei Ampelverkehr muss man auf die Autos achten, denn die Rechtsabbieger dürfen immer fahren. Die Autos warten nicht, bis die Fußgänger die Straße überquert haben, sondern machen sich durch Gehupe auf sich aufmerksam und biegen ab.
Hier ein paar Impressionen, denen ich täglich begegne. In Taicang und in Shanghai wird sehr viel Wert auf die Sauberkeit der Strassen und Grünanlagen gelegt. An einigen Tagen sehe ich ganze Kolonnen, die die Strassen und Gehwege säubern.

Die nächsten Bilder zeigen das German Centre Taicang. Hier das linke Gebäude.

Der Eingangsbereich.

Die 17. Etage.

Ein Blick aus der 17. in die 15. Etage.

Am Abend ist das Gebäude hell erleuchtet, die untere rote Fassade wechselt ihre Farben. Ein Blick aus unserem Büro.

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15(!) Grad Sonnenschein und Chinese New Year

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Das Chinese New Year beginnt in diesem Jahr am 27.01.2017 und endet am 02.02.2017. Am Chinese New Year war ich davon ausgegangen, dass, wie auch in Deutschland, fleißig mit Buntfeuerwerk geknallt wird und der Himmel hell erleuchtet. Kurz vor 0 Uhr begab ich mich raus, um mir das Spektakel anzusehen. Wider Erwarten wurde es mehr laut als bunt. Zwar wurden Raketen und Leuchtfontänen gezündet, jedoch nicht in der Menge, wie wir sie in Deutschland kennen.

Nebenbei: Seit 2016 ist es an Orten Shanghai’s verboten, Feuerwerk im Stadtbereich innerhalb der äußeren Ringstraße (s. Bericht Tag 14) um die Hafenmetropole zu zünden.

Gestern hatten alle Geschäft geschlossen, heute waren die meisten Geschäfte jedoch wieder geöffnet. Daher begab ich mich in das Einkaufszentrum, um dort etwas zu essen. Der große Menschenansturm war im Gegensatz zu normalen Tagen deutlich zu spüren. Daher blieb ich nicht lange und genoss die Sonne auf einer Bank in der Grünanlage meines Wohnblocks.

Im Gegensatz zu Deutschland, Hamburg -1 Grad, hatte ich einen blauklaren Himmel mit Sonnenschein und 15 Grad auf der Uhr. In der Sonne fühlte sich der Tag wie ein Frühlingstag im März/April an.

Wie auch die Straßen und Gehwege, sind die Grünanlagen sehr gepflegt. Anders als in Deutschland ist es üblich, in einer Art Parkanlage mit mehreren Häusern zu leben. Die Parkanlagen sind meist eingezäunt und werden vom Wachpersonal überwacht. Jeweils gibt es mehrere Ausgänge aus den Anlagen, einige Ausgänge haben Schranken für die ein-/ausfahrenden Autos.

Hier ein Blick aus meinem Appartement. Übrigens, die kleine blaue Mülltonne, unten links im Bild, wird täglich mehrmals geleert. Diese dient für den gesamten Wohnblock. Bisher hatte ich noch kein Problem, meinen Müll wegen einer vollen Tonne loswerden zu können. In Deutschland ist es üblich, in solchen Wohnanlagen einen großen Müllcontainer stehen zu haben, der gerne mal überfüllt ist und 1-2 Mal die Woche geleert wird. Wenn man sich an der kleinen Tonne gewöhnt hat, ist mir diese Lösung lieber, in Deutschland jedoch unbezahlbar.