Ausflüge

Formel 0.5 statt Formel 1

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Am Wochenende zum 7. April war es soweit und Shanghai öffnete die Tore für das alljährliche Formel 1 Wochenende.
Wir hatten uns eine familycard gekauft, 2 Erwachsene und 1 Kind. Elke’s Sohn wollten wir zum Renntag mitnehmen. Wir sind bereits am Samstag zur Qualifikation gefahren.  Wir wollten vorab die Tickets am Schalter abholen und uns mit der Umgebung vertraut machen, um am Renntag ohne viel Trubel zu unseren Plätzen zu gelangen.

Nachdem wir unsere Tickets bekommen hatten, liefen wir über das Gelände und sahen uns die vielen Stände und Aussteller an. Ein paar Bühnen, getunte Autos, hübsche Frauen und reichlich Essbuden. Anschließend liefen wir zum Bereich, in dem sich unsere Plätze befanden. Unsere Plätze lagen perfekt an einer engen Kurvenführung. Die Autos fuhren mit Vollgas auf die Kurve zu, bremsten auf wenige km/h herunter und gaben wieder Vollgas. Faszinierend, wie die Formel 1 Autos von knapp 360 auf fast 10 km\h abbremsen. Gerade in solch einer Streckenführung bieten sich die Fahrer spannendste Zweitkämpfe. Am Platz angekommen, fuhren die Autos ihre Runden. Sehr beeindruckend, wie schnell und laut die Autos in live sind.

Kleine Lückenfüller zwischen den Qualify-Pausen – Renault Land Speed Record Car Run.

Als mein Kollege kurz seine Beine vertreten war, stellte ich mich hin und verfolgte das Qualify im Stehen weiter. In dieser Zeit hat es tatsächlich jemand geschafft, Lukas’ und meine Karte zu stehlen.

Daraufhin suchte ich die Security auf und schilderte den Vorfall. Kurze Zeit später kam ein weiterer Security-Mann dazu, der mit mir auf Englisch kommunizieren konnte. Die beiden reagierten schnell und gaben den Vorfall per Funk durch. Dann wurde es hektisch und ein Polizist kam wenig später hinzu. Sie fingen untereinander zu diskutieren an. Anschließend lief ich mit den Sicherheitsleuten und dem Polizisten zum Eingangstor, an dem 2 weitere Polizisten auf uns warteten. Mein Kollege blieb in der Zeit am Platz und wartete.

Zwei der Polizisten setzten mich in den am Tor stehenden Streifenwagen und wir fuhren mit Blaulicht vom Gelände ins Shanghai Police Department. Neben mir auf der Rücksitzbank lag eine Weste, mit allem ausgestattet, was ein Polizist benötigt. Nicht wirklich sicher, wenn jemand auf falsche Gedanken kommt und sich der Waffe bedient. Der Streifenwagen war außerdem mit modernster Technik ausgestattet, die am Rückspiegel installierte Kamera hatte mich stets im Blick. Nur schade, dass an der Rennstrecke keine Kameras installiert waren, wobei in China doch alles strengstens überwacht wird. Sei es die Kameras an Verkehrsampeln, die jedes Auto abfotografieren bzw. filmen oder die Kameras in Fußgängerzonen, die kleinste Winkel abfilmen.

Am Shanghai Police Department angekommen, folgte ich den Polizisten durch das Hauptgebäude in einen Hinterhof, wo sie erneut laut diskutierten. Als ich dort stand und mich umsah, wurden viele, mit Handschellen festgenommene Männer, in ein kleines Gebäude abgeführt. Ein sehr einfaches Gebäude mit Gittern an den Fenstern, welches vermutlich als Übergangsknast diente. Die Polizisten führten mich zurück in die Haupteingangshalle, in der ich Platz nehmen sollte. Als ich wartete, betrat ebenfalls ein mit Polizisten begleiteter Mann den Wartebereich. Seiner Kleidung nach müsse er auch vom Rennen gekommen sein, dachte ich mir. Aus Interesse fragte ich ihn, weshalb er hier sei. Ihm sei seine Fotokamera und 3 Tickets seiner Freunde gestohlen worden.

Ein Bild aus dem Police Department zum Hinterhof.

Die Minuten vergangen und es passierte nichts mehr. Die Tickets waren weg und von mir wurden keine Daten zum Vorfall aufgenommen. Vielleicht lag es auch daran, dass keiner wirklich Englisch sprechen konnte. Daher bat ich einen Polizisten, mich zum Rennen zurück zu bringen.
Der ebenfalls beklaute Formel 1 Besucher und ich wurden schließlich zum Streifenwagen geführt und mit Blaulicht über das Gelände des Circuits zum Eingangstor gebracht. Meinen Kollege holte ich am Platz ab und wir traten den Rückweg an.

Mein Fazit von diesem Tag war nicht wirklich negativ, denn ich hatte alles gesehen, was man sehen konnte. Selbst ein Streifenwagen und das Shanghai Police Department von innen. Schade nur, dass ich das eigentliche Rennen verpasst habe. Aber vielleicht nehme ich im nächsten Jahr einen neuen Anlauf – ein Besuch zu dieser Rennstrecke ist es allemal wert.

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Haben ist besser als brauchen

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Um nicht ausschließlich auf der passiven Seite der Verkehrsteilnehmer zu stehen, wollte ich mich selbst ins Chaos stürzen und sofern mir ein Auto zur Verfügung stünde, mich hinter das Lenkrad setzen dürfen. Denn aus aktiver Beteiligung lässt es sich leichter über Themen urteilen und eigene Eindrücke aus direkter Sicht des Autofahrens in China sammeln.

So dachte ich es mir und machte mich an die Arbeit, den Chinesischen Führerschein zu machen. Denn meine Devise lautet “…ich mach’ das schon…” oder “…nicht reden, machen…”.

Also fuhr ich an einem Freitagnachmittag mit dem Taxi zur Registrierungsstelle in Taicang. Dort angekommen, landete ich zunächst in einer großen Halle mit etlichen Schaltern.

Nach langem Hin und Her, denn die Kommunikation war schwierig, schickte man mich zum Schalter Nr. 7. Bilder für die Registrierung und für den Führerschein wurden benötigt. Die Bilder durften nur dort gemacht werden, denn nur diese entsprachen den Anforderungen. In der Halle stand eine einfache Sofortbild-Kabine, die “hochauflösende” Portraitbilder machte. In der Kabine setzte ich mich auf einen Hocker und blickte auf einen Bildschirm, der mir die exakte Position meines Gesichtes vorgab. Alles war sehr klein und eng, ich musste mich krumm machen machen, um mein Gesicht korrekt ausrichten zu können – die ersten 10 YUAN (ca. 1,33 EUR) waren ausgegeben.
Danach ging es weiter in einen kleinen Raum, um dort einen Sehtest zu machen. Der Sehtest bestand darin, sitzend auf einem Hocker die Richtung der auf einer Tafel abgebildeten “E”s anzuzeigen.
Jeweils abwechselnd habe ich ein Auge mit einem kleinen Löffel-Stab zuhalten müssen. Dreimal mit dem Finger die Richtung der immer kleiner werdenden “E”s angezeigt und der Sehtest war bestanden – weitere 8 YUAN waren ausgegeben.
Dann ging es wieder zurück in die große Halle zum Schalter Nr. 7, um mich zu registrieren – die Registrierung kostete 10 YUAN. Weil ein Dokument fehlte, konnte ich mich erst am Prüfungstag für die Prüfung anmelden.
Nach Auskunft sagte man mir, die Prüfungen fänden von Montags bis Freitags statt. Um noch etwas Zeit zum Lernen zu gewinnen, entschied ich mich für den kommenden Mittwochmorgen – somit blieben mir 5 Tage.

Zum Lernen kaufte ich aus dem Appstore eine einfache App für 2,29 EUR. Das war der Startschuss und die Paukerei der 1300 Fragen konnte beginnen. Einige Fragen lehnten sich an den Deutschen Verkehrsregeln an und andere waren entweder neu für mich oder komplett anders geregelt.
Ein Beispiel:
Grundsätzlich dürfen Rechtsabbieger ohne zu stoppen abbiegen, sofern keine Rechtsabbiegerampel installiert ist.

Ein paar Fragen zu Verkehrsschildern habe ich auswendig lernen müssen, da die Schilder ausschließlich mit Chinesischen Schriftzeichen bedruckt sind. Am Wochenende und die Tage bis Dienstag wurde gelernt und am Mittwochmorgen ging es wieder mit dem Taxi um 8 Uhr zur Prüfungsstelle.
Wieder in der Halle angekommen, habe ich das fehlende Dokument abgegeben und mich für die Prüfung anmelden können – für die Prüfungsanmeldung waren 30 YUAN (ca. 4 EUR) fällig.
Nach der Anmeldung wurde ich von einem Schalter zum nächsten geschubst. An dem einen Schalter war das Bezahlen der Gebühr fällig und am Schalter nebenan konnte ich mir die Quittung abholen – in Deutschland übrigens als Beschaffungsmaßnahme bekannt. Um kurz nach 9:30 Uhr war es dann soweit und ich durfte in die 2. Etage zur Prüfung.

In 45 Minuten mussten 90 von 100 Fragen korrekt beantwortet werden. Im Prüfungsraum saß ich mit mehreren Leuten nebeneinander, abgetrennt mit kleinen Plastikwänden. Vor mir stand ein alter Röhrenmonitor und unter dem Tisch ein alter PC. Wäre ich versehentlich mit dem Fuß gegen den PC gekommen, hätte sich dieser vermutlich verabschiedet, dachte ich mir. Man ist ständig unter Beobachtung, am Ende des Raumes stand eine Aufsichtsperson und lief oft und sehr langsam durch den Raum. Zudem war neben meinem Bildschirm eine kleine Kamera installiert, die permanent Bilder von mir machte. Es kann ja gut sein, dass sich der Prüfling während der Prüfung austauscht. Die 45 Minuten reichten locker aus, nach 30 Minuten waren alle Fragen beantwortet.

Einige Fragen sah ich zum ersten Mal, da die App nicht offiziellen Prüfungsstoff bietet – die App wird von einem Hobbyentwickler entwickelt.
Gelernt habe ich die Fragen auf Englisch, auch die Prüfung hatte ich auf Englisch absolviert. Die Übersetzung war weder in der App noch in der Prüfung gut, aber zum Bestehen hat es gereicht.
Nachdem alle Fragen beantwortet waren, zeigte mir die Prüfungssoftware nach einem Klick auf “Hand in” das Ergebnis

Congratulation

an und die Prüfung war bestanden! Hier das Ergebnis mit den zeitlich zufällig entstandenen Bildern während der Prüfung.

Nach der Prüfung ging es mit der Bescheinigung wieder in die Halle zum Schalter Nr. 7, um dort das Prüfungsergebnis abgeben zu können.
Mit einem neuen Zettel konnte ich mir am nächsten Schalter den Chinesischen Führerschein abholen. Und so sieht er aus:

Von nun an kann ich objektiv beurteilen, welches Verhalten richtig und welches falsch ist. Umso weniger werde ich vermutlich die Fahrgewohnheiten der Fahrer nachvollziehen können, wie rücksichtslos und verständnislos hier gefahren wird.

Der Führerschein hat mich in etwa genauso viel gekostet wie die 4 Taxifahrten zur Prüfstelle (4 x 14 YUAN = 56 YUAN).

Kosten für den Führerschein:
17 YUAN App
10 YUAN Bilder
8 YUAN Sehtest
10 YUAN Registrierung
30 YUAN Prüfung
——————————
75 YUAN (ca. 10 EUR)
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Früher konnte der Führerschein einfacher ergattert werden. Man suchte sich einen Chinesen, der mit in die Prüfung kam, “weil man der Sprache natürlich nicht mächtig war” und ließ ihm die Fragen beantworten.
Diese Methode funktioniert jedoch seit einigen Jahren nicht mehr. Heute sind die Fragen übersetzt und man kommt nicht mehr drumherum, die Fragen selbst beantworten zu müssen.

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Transportmittel in und um Shanghai

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China ist berüchtigt für einen chaotischen Straßenverkehr. Die erste Fahrt in einem Auto\Taxi vergesse ich nie.

Mein meistgenutztes Verkehrsmittel in Taicang ist das Taxi. Ein Taxi ist günstig und einfach zu bekommen. Das Taxameter beginnt bei 10 YUAN, was umgerechnet ca. 1,33 EUR sind. Sehr viel teurer wird die Fahrt durch Taicang meist nicht, da alles sehr eng beisammen liegt. Jedes Mal, wenn ich in einem Taxi saß, fragte ich mich, ob sich die Fahrweise teilweise mit den lokalen Verkehrsregeln deckten oder ob sie einfach nicht besser fahren können.
Objektiv konnte ich die Fahrgewohnheiten mit unseren deutschen Verkehrsregeln vergleichen, subjektiv aus meiner eigenen Fahrpraxis und aus reinem Menschenverstand.

Mit deutschem Führerschein darf in China kein Fahrzeug geführt werden. Eine Theorieprüfung muss dazu abgelegt werden, um per Auto am Verkehrsgeschehen dran teilnehmen zu dürfen. Lediglich Elektroroller dürfen führerscheinlos gefahren werden. Diese Roller sind hier im Übrigen sehr weit verbreitet und übertreffen den Fahrradverkehr. Selbst ohne Licht werden die Roller im Dunkeln gefahren, um Strom zu sparen – sehr praktisch. Einige Autos fahren auch gerne ohne Licht. Um im Dunkeln über die Straße zu kommen, genügen keine Blicke nach links und nach rechts, man muss sogar ganz genau hinhören… unglaublich.

Es wird noch viele Jahre dauern, bis hier verständnis- und rücksichtsvolles Fahren herrscht, wenn dies überhaupt passieren wird. Warum sich an Verkehrsregeln halten, wenn es eh die wenigsten machen und nach Gefühl fährt es sich doch viel besser?! Die Polizei versucht dagegenan zugehen und verschärft die Polizeikontrollen, was bei der Menge an Verkehrsteilnehmern nicht einfach ist. War es noch vor ein paar Jahren üblich, durchgängig und überall zu hupen, sind heute dafür Strafen fällig.
An einigen Plätzen in Shanghai ist absolutes Hupverbot. Wer erwischt wird, muss zahlen. Seit wenigen Wochen stehen auf meinem Arbeitsweg an einer großen Ampel mehrere Polizeibeamte, um Verkehrsverstöße zu bestrafen. Die Elektroroller werden auch des Öfteren angehalten.
Seitdem ist es an der Ampel still geworden, kein Gehupe und die Verkehrsteilnehmer geben sich alle Mühe, nach Regeln zu fahren.

“Es ist viel schwieriger, die Wahrheit durchzusetzen, als im Rudel mitzulügen.”

Seit Kurzem bin ich Mitglied von “Taicang public bicycle” und darf die öffentlichen Fahrräder leihen. Die Leihstationen gibt es fast an jeder Straßenecke. Somit brauche ich mir kein eigenes Fahrrad kaufen. Mit der Station vor meiner Haustür kann ich morgens bequem mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, denn vor dem German Centre Taicang befindet sich ebenfalls eine Station, an der ich das Fahrrad abstellen kann. Nach der Arbeit nutze ich das Rad zum Einkaufen oder fahre irgendwo anders hin – wirklich praktisch. Die Qualität der Räder ist ok, vorne ist ein Korb befestigt, den ich für meinen Einkauf oder meine Sporttasche nutze. Bei der Hitze ist der Fahrtwind sehr angenehm. Fahrräder waren bisher immer an einer Station anzufinden. Nachdem ich Reifendruck und Sattel überprüfe, entsperre ich das Rad und fahre los. Die Prüfung muss sein, denn einmal fuhr ich mit einem Platten und ein anderes Mal rutschte der Sitz permanent herunter. Ob Lichter angebracht sind, habe ich noch nicht geprüft.

Gekostet hat mich die Membercard 200 YUAN (ca. 26 EUR) Pfand plus 20 YUAN Geld aufladen auf die Karte. Die 1. Stunde Nutzung ist kostenlos, jede weitere Stunde kostet 1 YUAN (ca. 13 Cent), bis max. 3 YUAN.

In Shanghai nutze ich die Metro. Durch die Größe von Shanghai bin ich teilweise über eine Stunde mit der Metro unterwegs, um ans Ziel zu kommen. Die Fahrpreise sind günstig und liegen zwischen 4 und 10 YUAN pro Fahrt.

Ich bin jedes Mal auf’s Neue gespannt, was mich draußen am Metroausgang erwartet, denn die Architektur in Shanghai reicht von sehr modern bis in frühere Jahrhunderte zurück. Gerade die Vielseitigkeit macht den Scharm von Shanghai aus, der Mix zwischen Modern und Alt gefällt mir sehr.

Die Länge der Metro lässt sich nur erahnen, aber ich gehe von 150+ m aus. Auf dem 2. Bild fällt wunderbar auf, wie abgelenkt die Menschen von ihrem Handy sind. Sie spielen darauf herum oder sehen sich schlechte Filme an. Keiner bekommt irgendetwas von ihrer Umwelt mit. Und wenn einmal jemand telefoniert, unterhält derjenige die ganze Metro, denn leise reden muss ja nicht sein. Lautes Telefonieren ist hier üblich, teilweise lassen sich normale Gespräche von Streitgesprächen nicht unterscheiden.

Den Bus in Taicang habe ich auch schon genutzt, dieser kostest ab 1 YUAN.

Inzwischen bereitet es mir keine Probleme mehr, mich zu einem vorher noch nicht besuchten Ort navigieren zu lassen. Per Handyapp kann ich mir genau anzeigen lassen, welche Bus- und Metrolinie ich zu nehmen habe. Selbst die dazugehörigen Zeiten und Preise werden angezeigt. Nehme ich das Taxi, suche ich vorab den Ort auf der Kartenapp und lasse den Ort ins Chinesische übersetzen, denn nicht alle Taxifahrer verstehen Englisch bzw. können das lateinische Alphabet.

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Weil es in China keinen guten Joghurt gibt

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…bereite ich den Joghurt halt selbst zu.

Da ich leidenschaftlicher Joghurtesser bin, habe ich normalerweise ein paar Joghurts im Kühlschrank stehen und habe mich daher durch das chinesische Joghurtsortiment probiert. Jedoch haben die Joghurts einen sehr eigenartigen Geschmack, der für mich keinen Joghurt ausmacht. Die Auswahl an Joghurts ist übersichtlich, meist gibt es sie in 6er Packs. Gewöhnlich esse ich mit Löffel, doch zu den Packs liegen 6 kleine Strohhalme dabei, um die Joghurts schlürfen zu können.

Bei einem Kundenbesuch in Shanghai gab mir ein Kunde, der ebenfalls Deutscher ist und seit 10 Jahren in China lebt und arbeitet, einen Tipp, dass er vor demselben Problem stand und sich seitdem seinen eigenen Joghurt zubereite. Noch am selben Abend recherchierte ich darüber im Internet. Bei Amazon bestellte ich einen Joghurtmaker samt Joghurtkulturen und ließ das Paket zu meinen Eltern schicken, die mir das Paket wiederum nach China ins Buero schickten. Nach gut 2 Wochen kam das Paket unversehrt an, ohne vom Zoll geöffnet geworden zu sein.

Die Zutaten kaufte ich im Supermarkt. 1 Liter 3,5% haltbare Milch und um etwas Geschmack in den Joghurt zu bekommen, nahm ich ein Glas Erdbeermarmelade mit.

Am darauffolgenden Morgen setzte ich den ersten Joghurt an.
750 ml kochendes Wasser in den Unterboden hineingegossen, die Milch mit einer Messerspitze Joghurtkulturen verrührt und anschließend den Behälter gut mit dem Deckel verschlossen. Die Joghurtmischung über das heisse Wasser abgesetzt und den Joghurtmaker verschlossen…

…noch schnell die Zeit eingestellt und ins Büro gegangen…

Fertig!

Nach gut 11 Stunden habe ich nach dem Joghurt gesehen und habe ihn auch gleich probiert. Zusammen mit der Marmelade war der Geschmack zwar gut, jedoch gefiel mir die Konsistenz nicht, sie war viel zu flüssig?!

Weitere Versuche unternommen…

Inzwischen sind die Joghurts schön dickflüssig und cremig. Um einen wie aus dem Supermarkt gekauften Joghurt hinzubekommen, nehme ich 1 Liter 1,5% Fett haltbare Milch, füge 2 Esslöffel Magermilchpulver hinzu, lasse ihn 14 Stunden reifen und stelle ihn danach in den Kühlschrank. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Außerdem überreife ich neu angesetzte Joghurts, indem ich ca. 100 ml vom vorherigen Joghurt nutze. Das Überreifen funktioniert bis zu 2 x. Somit lassen sich 3 Liter Joghurt mit nur einer Messerspitze Joghurtkulturen herstellen.

Mit frischem Obst und etwas Müsli hat man sich mit wenig Aufwand ein leckeres Frühstück gezaubert.

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Mein Besuch bei IKEA

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Was natürlich auch in China nicht fehlen darf, ist IKEA. In Shanghai hat IKEA drei Standorte.

Erst einmal durch den unglaublich dichten und chaotischen Verkehr gekommen, haben wir auch schnell einen Parkplatz im Parkhaus bekommen.

Im Vergleich zum Hamburger IKEA ist die Verkaufsfläche hier ähnlich gross, jedoch ist in Shanghai das Restaurant etwa 2 mal so gross, in welches wir als erstes gingen – Spagetti Bolognese. Wie auch in unserem IKEA, werden europäische Gerichte angeboten.
Das Angebot der Möbel wird auch eher im europäischen Stil gehalten. Chinesische Angebote machen höchstens Extraartikel von Küchenzubehör aus, wie klassische chinesische Porzellanschälchen oder unterschiedlichste Stäbchen.
Ein weiterer Unterschied zu unserem IKEA ist die Pflanzenabteilung, die besteht zu ca. 80% aus Kunstpflanzen. Die anderen 20% waren zwar echt, aber nicht wirklich brauchbar. Auch die Grösse dieser Pflanzenabteilung war etwa nur halb so gross wie die in Hamburg.
Aber immerhin konnte ich mir einen Eindruck davon verschaffen und kann sagen, dass IKEA kaum anders ist als bei uns.
Demnach scheinen auch die Chinesen an unserem westlichen Stil gefallen zu haben 😉

Shanghai

Der Countdown läuft…

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Schon so oft habe ich von Weitem die Formel 1 Strecke von Shanghai gesichtet, als ich mit dem Auto auf der Motorway G15 fuhr. Daher dachte ich mir, warum nicht einmal das Event mitnehmen und live dabei sein? Die Karten sind geordert, das Event kann kommen…   🙂

Taicang

Tag 54 – Die Feier einer Einjährigen

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Spontan wurde ich von Ms. Elke und ihrer Familie zu einem Ausflug eingeladen. Es hiesse, sie holen mich ab und wir fahren zu einer Kollegin, die sie von früher kannte. Der Ort lag etwas weiter ausserhalb, jedoch noch in Taicang. Taicang ist riesig. Dort angekommen, liefen wir an einem am Fluss gelegenen Stand vorbei, unter dem etliche Gerichte zubereitet wurden. Ein paar Meter weiter gelangen wir an einem gut besuchten Saal. Bei kurzer Nachfrage bei Elke meinte sie, dass heute ein 1-jähriger Geburtstag gefeiert werde.

Einige Familien feiern den einjährigen Geburtstag des Kindes in einem etwas grösseren Stil und laden dazu Familie, Freunde, Nachbarn und Kollegen ein. Denn in diesem Saal waren um die 40 Tische á 10 Personen.

Wir waren relativ spät dran, weshalb der ganze Saal bereits gefüllt war. Als wir den Saal betraten, drehten sich alle Köpfe zu uns und nickten und lächelten uns zu. Ein Europäer ist in der Gegend scheinbar nicht so oft unterwegs, dachte ich mir und grüßte zurück.

Als wir uns hingesetzt hatten, gab es zu Beginn erst einmal einen lokalen Schnaps. Der Tisch deckte sich mit vielen kleinen Gerichten, die ich alle durchprobiert habe. Es waren reichlich Fleisch und viel Seafood dabei. Seafood und Fleisch fehlen bei fast keiner Mahlzeit und zudem in sehr vielen unterschiedlichen Variationen.

Nach dem Essen wollte mir Ms. Elke’s Familie einen Teil von Taicang zeigen. Einen Park für Kinder und einen kleinen Park, der im Sommer aufgrund der vielen Pflanzen ein Besuchermagnet ist. Somit fuhren wir los und konnten die warme Sonne auf dem Spielplatz geniessen und anschliessend ein paar Bilder vom Pflanzenpark machen.

 

Am späten Nachmittag fuhren wir erneut zum Geburtstag, denn es gab ja noch Abendessen?! Mir war dies nicht bewusst, dass selbst nach dem grossen Mittagessen noch einmal zur selben Runde eingeladen wird. Und dann noch einmal mit wieder so vielen, dieses Mal aber mit anderen Gerichten. Unglaublich, wie viel Mühe sich die Familien zu einem Einjährigen machen!

Und wieder gab es zur Begrüßung einen Schnaps. Der Kellner… rauchen ist in China überall erlaubt…

Um das ganze noch zu toppen, wurden zum Ende hin rote Briefumschläge an alle Gäste verteilt, mit der Aufschrift “Best Wishes For You”. Im Umschlag befand sich ein 50 YUAN Schein.

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Kein WhatsApp, sondern WeChat

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Wie in Deutschland üblich, findet man auf fast jedem Handy WhatsApp. WhatsApp bietet viele Dienste wie das Versenden von Nachrichten, Bildern und Sprachnachrichten sowie die Möglichkeit der (Video-)Telefonie, welche per Internet übertragen werden. Das (mobile) Internet gibt es in Deutschland günstig zu fast jedem Handyvertrag dazu, weshalb diese Art der Kommunikation so gut wie kostenlos ist.

WhatsApp wird von der Great Firewall of China wiederrum nicht gesperrt, jedoch nutzt die App hier keiner. In China wird die technisch und optisch ähnliche App WeChat genutzt. Selbst eine Bezahlfunktion bietet die App. Das Bezahlen funktioniert in fast allen Geschäften – in WeChat die Bankdaten hinterlegen und per QR-Code-Scan bezahlen, praktisch!

Seitdem ich hier bin, nutze ich WeChat, um mit meinen Chinesischen Kollegen in Kontakt bleiben zu können. Was mich daran stört, ich kann nicht quer tippen.

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Gegenstände mit beiden Händen überreichen

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In Deutschland werden Gegenstände überreicht, wie man sie nunmal überreicht. Mal mit einer oder mal mit beiden Händen, ohne sich jemals  Gedanken darüber gemacht zu haben.

In China hingegen sollte darauf geachtet werden, Gegenstände grundsätzlich, als Achtung dem Gegenüber, mit beiden Händen zu überreichen und auch mit beiden Händen anzunehmen.

Mir selbst war es bei meinem ersten Shanghai-Aufenthalt beim Hotel Check-In passiert, als ich meine Kreditkarte “mal eben” mit einer Hand überreichte. Mein Chef, ein Empfangsschalter neben mir, gab mir mit einem Schmunzeln im Gesicht daraufhin den Tipp.

Danach bekam ich meine Kreditkarte von der Hoteldame zurück, mit beiden Händen… ;-))

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Internetzensur – Facebook, Google & Co.

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Wer nach China reist, muss sich auf Einschränkungen im Internet einstellen. China ist eines der Länder, die eine Internetzensur durchführt. Die sogenannte “Great Firewall of China” sorgt dafür, welche Seiten und Dienste über das Internet abrufbar sind.

Google, Facebook und viele andere Seiten versucht man vergebens aufzurufen.

Mit wenigen Handgriffen lässt sich jedoch die Great Firewall of China umgehen, das Internet kann dann nach Deutscher Manier genutzt werden.