AllgemeinShanghaiTaicang

Transportmittel in und um Shanghai

China ist berüchtigt für einen chaotischen Straßenverkehr. Die erste Fahrt in einem Auto\Taxi vergesse ich nie.

Mein meistgenutztes Verkehrsmittel in Taicang ist das Taxi. Ein Taxi ist günstig und einfach zu bekommen. Das Taxameter beginnt bei 10 YUAN, was umgerechnet ca. 1,33 EUR sind. Sehr viel teurer wird die Fahrt durch Taicang meist nicht, da alles sehr eng beisammen liegt. Jedes Mal, wenn ich in einem Taxi saß, fragte ich mich, ob sich die Fahrweise teilweise mit den lokalen Verkehrsregeln deckten oder ob sie einfach nicht besser fahren können.
Objektiv konnte ich die Fahrgewohnheiten mit unseren deutschen Verkehrsregeln vergleichen, subjektiv aus meiner eigenen Fahrpraxis und aus reinem Menschenverstand.

Mit deutschem Führerschein darf in China kein Fahrzeug geführt werden. Eine Theorieprüfung muss dazu abgelegt werden, um per Auto am Verkehrsgeschehen dran teilnehmen zu dürfen. Lediglich Elektroroller dürfen führerscheinlos gefahren werden. Diese Roller sind hier im Übrigen sehr weit verbreitet und übertreffen den Fahrradverkehr. Selbst ohne Licht werden die Roller im Dunkeln gefahren, um Strom zu sparen – sehr praktisch. Einige Autos fahren auch gerne ohne Licht. Um im Dunkeln über die Straße zu kommen, genügen keine Blicke nach links und nach rechts, man muss sogar ganz genau hinhören… unglaublich.

Es wird noch viele Jahre dauern, bis hier verständnis- und rücksichtsvolles Fahren herrscht, wenn dies überhaupt passieren wird. Warum sich an Verkehrsregeln halten, wenn es eh die wenigsten machen und nach Gefühl fährt es sich doch viel besser?! Die Polizei versucht dagegenan zugehen und verschärft die Polizeikontrollen, was bei der Menge an Verkehrsteilnehmern nicht einfach ist. War es noch vor ein paar Jahren üblich, durchgängig und überall zu hupen, sind heute dafür Strafen fällig.
An einigen Plätzen in Shanghai ist absolutes Hupverbot. Wer erwischt wird, muss zahlen. Seit wenigen Wochen stehen auf meinem Arbeitsweg an einer großen Ampel mehrere Polizeibeamte, um Verkehrsverstöße zu bestrafen. Die Elektroroller werden auch des Öfteren angehalten.
Seitdem ist es an der Ampel still geworden, kein Gehupe und die Verkehrsteilnehmer geben sich alle Mühe, nach Regeln zu fahren.

“Es ist viel schwieriger, die Wahrheit durchzusetzen, als im Rudel mitzulügen.”

Seit Kurzem bin ich Mitglied von “Taicang public bicycle” und darf die öffentlichen Fahrräder leihen. Die Leihstationen gibt es fast an jeder Straßenecke. Somit brauche ich mir kein eigenes Fahrrad kaufen. Mit der Station vor meiner Haustür kann ich morgens bequem mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, denn vor dem German Centre Taicang befindet sich ebenfalls eine Station, an der ich das Fahrrad abstellen kann. Nach der Arbeit nutze ich das Rad zum Einkaufen oder fahre irgendwo anders hin – wirklich praktisch. Die Qualität der Räder ist ok, vorne ist ein Korb befestigt, den ich für meinen Einkauf oder meine Sporttasche nutze. Bei der Hitze ist der Fahrtwind sehr angenehm. Fahrräder waren bisher immer an einer Station anzufinden. Nachdem ich Reifendruck und Sattel überprüfe, entsperre ich das Rad und fahre los. Die Prüfung muss sein, denn einmal fuhr ich mit einem Platten und ein anderes Mal rutschte der Sitz permanent herunter. Ob Lichter angebracht sind, habe ich noch nicht geprüft.

Gekostet hat mich die Membercard 200 YUAN (ca. 26 EUR) Pfand plus 20 YUAN Geld aufladen auf die Karte. Die 1. Stunde Nutzung ist kostenlos, jede weitere Stunde kostet 1 YUAN (ca. 13 Cent), bis max. 3 YUAN.

In Shanghai nutze ich die Metro. Durch die Größe von Shanghai bin ich teilweise über eine Stunde mit der Metro unterwegs, um ans Ziel zu kommen. Die Fahrpreise sind günstig und liegen zwischen 4 und 10 YUAN pro Fahrt.

Ich bin jedes Mal auf’s Neue gespannt, was mich draußen am Metroausgang erwartet, denn die Architektur in Shanghai reicht von sehr modern bis in frühere Jahrhunderte zurück. Gerade die Vielseitigkeit macht den Scharm von Shanghai aus, der Mix zwischen Modern und Alt gefällt mir sehr.

Die Länge der Metro lässt sich nur erahnen, aber ich gehe von 150+ m aus. Auf dem 2. Bild fällt wunderbar auf, wie abgelenkt die Menschen von ihrem Handy sind. Sie spielen darauf herum oder sehen sich schlechte Filme an. Keiner bekommt irgendetwas von ihrer Umwelt mit. Und wenn einmal jemand telefoniert, unterhält derjenige die ganze Metro, denn leise reden muss ja nicht sein. Lautes Telefonieren ist hier üblich, teilweise lassen sich normale Gespräche von Streitgesprächen nicht unterscheiden.

Den Bus in Taicang habe ich auch schon genutzt, dieser kostest ab 1 YUAN.

Inzwischen bereitet es mir keine Probleme mehr, mich zu einem vorher noch nicht besuchten Ort navigieren zu lassen. Per Handyapp kann ich mir genau anzeigen lassen, welche Bus- und Metrolinie ich zu nehmen habe. Selbst die dazugehörigen Zeiten und Preise werden angezeigt. Nehme ich das Taxi, suche ich vorab den Ort auf der Kartenapp und lasse den Ort ins Chinesische übersetzen, denn nicht alle Taxifahrer verstehen Englisch bzw. können das lateinische Alphabet.

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