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Beijing – Die verbotene Stadt

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Am Sonntag und damit am letzten Tag meiner Beijingreise, ging es früh morgens mit der Metro zur Station “Tian’anmen West”, denn diese liegt direkt am Eingang zur verbotenen Stadt. Ein sehr bekannter und großer Platz liegt gegenüber der verbotene Stadt, der “Tian’anmen”.

Durch das “Tor des Himmlischen Friedens” gelangt man in die verbotene Stadt.

Über dem Eingangstor der verbotenen Stadt liegt der Kaiserpalast, der für 15 YUAN besichtigt werden kann. In diesem Kaiserpalast werden historische Gegenstände ausgestellt. Nebenbei bekommt man von dort aus eine grandiose Sicht auf den Tian’anmen-Platz.

Unter anderem werden in diesem Palast “das” Mikrofon und “die” Flagge ausgestellt. Vom Balkon des Palastes aus hat der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, Mao Zedong über “quasi” dieses Mikrofon am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China proklamiert. Leider sind das Mikrofon und die Flagge nur eine Replica, die Originale werden im National Museum von China ausgestellt.

Um 1406 wurde mit dem Bau der verbotenen Stadt begonnen. Auftraggeber war der dritte Ming-Kaiser Yongle. Zeitweise sollen über 100.000 Kunsthandwerker und insgesamt bis zu einer Million Arbeiter am Bau beteiligt gewesen sein. Dadurch konnte der Bau bereits nach 14 Jahren beendet werden. Die verbotene Stadt war von 1420 bis 1911, während der 491 Jahren, der Sitz von insgesamt 24 Kaisern.
Die gesamte Anlage hat eine Ausdehnung von über 720.000 m². Alle 890 Gebäude ergeben zusammen eine bebaute Fläche von 150.000 m², mit einer umlaufenden Mauer vom 3.428 Metern Länge.

     

Unglaublich voll war es an diesem Sonntag dort. Gefühlt 3 gefüllte Fußballstadien an einem Fleck. Glücklicherweise waren wir recht früh angekommen, sodass die Menschenmasse erst nach uns einmarschierte und wir wenige Meter voraus waren. Zum Teil verlief sich die Masse, um so weiter wir in die Stadt kamen. Die Größe lässt sich in Bildern nur sehr schwer einfangen.

Um die gesamte Stadt in vollen Zügen zu erkunden und wer sich für solche Geschichte interessiert, sollte mindestens ein Tag investieren. Die Stadt ist einfach zu groß und zu verwinkelt, um sie innerhalb weniger Stunden zu erkunden. Für mich haben die nach meinem Verhältnis schon vielen Stunden ausgereicht, einen guten Eindruck davon zu bekommen. Außerdem ist eine Sehenswürdigkeit weniger auf meiner Liste. Nach knapp 4 Stunden habe ich den Rückweg antreten müssen, um den Rückflug zu bekommen.

   

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Beijing – Die Ming-Gräber

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Begräbnisstätte von Kaisern der chinesischen Ming-Dynastie

Nach der Fahrt zur Chinesischen Mauer fuhren wir weiter zu den Ming-Gräbern. Die Ming-Gräber sind eine Begräbnisstätte von Kaisern der Chinesischen Ming-Dynastie, die sich etwa 50 km von Chinas Hauptstadt Peking entfernt am Fuße des Berges Tianshou befinden. 13 der 16 Ming-Kaiser sind hier begraben. Zwischen den Jahren 1300 und 1600 wurden die Gräber erbaut.
Für die Besichtigung der Gräber müssen Tickets gezogen werden. Optional kann ein Ticket pro Grab gekauft werden oder das sogenannte Joint Ticket, welches die 3 Hauptgräber beinhaltet. Wir entschieden uns für das Joint Ticket für 110 YUAN (ca. 14,50 EUR), um alle 3 Gräber besichtigen zu können. Die einzelnen Preise unterschieden sich je nach Größe des Ming-Grabs und lagen bei 45,-, 30,- und 60,- YUAN (135,- YUAN). Zwischen den Ming-Gräbern lagen etwa 10 Minuten Autofahrt dazwischen.

1. Chang Ling – 45 YUAN (ca. 5,90 EUR)
Das weitaus grösste Grab mit 3 Höfen.
Früher gab es hier ein Lager und eine Zubereitungsstätte für Opfergaben. Heute stehen hier Obstbäume und Blumen.
Im zweiten Hof, vor dem eigentlichen Grabhügel, befindet sich die Leng´endian (Halle des Segens). Sie ruht auf einem dreistufigen Sockel und hat eine Gesamtfläche von 1956 qm. Die Halle besteht aus 9 Räumen, die aus Nanmu-Holz (Phoebe nanmu, zur Familie der Laurazeen gehörig) erbaut sind.
Im dritten Hof hinter der Leng´en-Halle steht ein Gebäude, Minglou (Pavillon der Klarheit) genannt, das aussieht wie ein Festungsturm.

2. Ding Ling – 60 YUAN (ca. 7,90 EUR)
Das Grab Ding Ling des Kaisers Wanli umfasst mehrere ineinander übergehende unterirdische Gewölbekammern. Etliche Stufen ins Innere sind wir hinuntergestiegen, um den beeindruckenden Palast bestaunen zu können.
Dieser Kaiser kam mit zehn Jahren auf den Thron und regierte 48 Jahre lang (1573-1620). Bereits im 12. Jahr wurde mit dem Bau seines Grabes begonnen, der sich über 6 Jahre hinzog. Täglich arbeiteten hier 30.000 Menschen. Nach historischen Aufzeichnungen wurden für dieses Bauprojekt 8 Millionen Tael Silber verausgabt, eine Summe, die damals der Bodensteuer des ganzen Landes für zwei Jahre entsprach.

3. Weg der Seelen – 30 YUAN (ca. 3,90 EUR)
Der Weg der Seelen hat eine Länge von 7 km und ist so angelegt, dass er als „Heiliger Weg“ für die gesamte Totenstadt dient. Der interessante Teile des Weges ist die Allee der Steinernen Statuen. Sie besteht aus zwölf Tierpaaren und sechs Menschenpaaren, die unter anderem ein Symbol für die Ehrengarde der Kaiser darstellen.

 

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Beijing – Die Chinesische Mauer

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Durch den Kundenbesuch in Beijing ergab es sich für mich per Zufall, dass für den Samstag ein Fahrer zur Verfügung stand. Hinzu kam, dass der ortskundige Chinesische Fahrer weitaus schönere Besichtigungsplätze der Chinesischen Mauer kannte, an denen sich nicht das Touristenvolk aufhält. Zusammen mit dem Kunden und einer Kollegin von proALPHA Österreich ging der Ausflug um 8:30 Uhr vom Hotel los. Nach gut 1 Stunde und 45 Minuten kamen wir am Ziel an. Wirklich ruhig war es dort und von Massentourismus keine Spur. Durch das Nieselwetter jedoch hatte die Chinesische Regierung beschlossen, den Eingang zur Mauer nicht zu öffnen. Bilder habe ich demnach nur von der Ferne aus machen können.

Der Aufgang zur Chinesischen Mauer, ein sehr ruhiger und touristenunberührter Ort.

Meine ersten Kastanien – sehr lecker!

Die Große Mauer ist das größte Bauprojekt mit der längsten Bauzeit und den höchsten Kosten in der Geschichte der Menschheit, gemessen an Menschenleben, Blut, Schweiß und Tränen.
Sie ist ein Monument der wechselvollen Geschichte des Landes und entstand als Grenzbefestigung des chinesischen Kaiserreiches, um sich vor räuberischen nomadischen Reitervölkern zu schützen. In 2012 wurde die genaue Länge der Mauer bekanntgegeben, die weitaus höher liegt als bisher angenommen, es sind genau 21.196,18 km.

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Tag 220 – Beijing (Peking)

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An meinem 220. Tag in China, machte ich mich erstmalig auf den Weg zu einem Kunden, der etwas weiter außerhalb Shanghais’ sitzt, nämlich in Beijing. 2 Tage Arbeit dort vor Ort warteten auf mich. Und wenn ich schon in Beijing bin, wollte ich etwas von der Stadt sehen. Somit verlängerte ich die Reise um 2 Tage auf das Wochenende. Ohne mir vorab die Lage meines Hotel anzusehen und in welcher Entfernung bekannte Sehenswürdigkeiten lägen, standen auf meinem Plan die Chinesische Mauer sowie die verbotene Stadt.
Am Tag des Abflugs ging es um 8 Uhr morgens dieses Mal nicht zum Shanghai Pudong Airport, sondern zum Shanghai Hongqiao Airport, da über diesen Flughafen die Inlandsflüge abgewickelt werden. Auch nicht mit der Lufthansa, sondern mit einer chinesischen Airline sollte ich fliegen.

Mehr als pünktlich am Flughafen angekommen, checkte ich ein und gab den Koffer ab. Und wie sollte es auch anders kommen(?), der Flug hatte durch scheinbarem Unwetter Verspätung. Offensichtlich war nicht nur mein Flug davon betroffen. Bei Inlandsflügen sollen Verspätungen an der Tagesordnung sein, wie ich im Nachhinein gehört habe.

Nun ja, das kannte ich ja schon, denn letztens auf dem Weg nach Deutschland hatte ich gleiches Problem. Nach 3,5 Stunden war endlich Boarding und der Flieger flog in Richtung Beijing

**noch während des Startvorgangs nickte der Flugbegleiter auf seinem Sitz kurz ein**

Nach etwa 1,5 Stunden Flugzeit landete ich in Beijing. Am Koffer kam ich trotz der Verspätung problemlos heran. Per Taxi war ich nach knapp 30 Minuten am Hotel angekommen. Weil ich das Hotel über die Verspätung nicht informiert hatte, wurde mein Zimmer anderweitig vergeben. Nach langem Hin und Her wurde mir ein neues Zimmer zugewiesen.

Nach dem Check-In brachte ich den Koffer auf das Zimmer und sah mir die nähere Umgebung an.

Ausflüge

Formel 0.5 statt Formel 1

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Am Wochenende zum 7. April war es soweit und Shanghai öffnete die Tore für das alljährliche Formel 1 Wochenende.
Wir hatten uns eine familycard gekauft, 2 Erwachsene und 1 Kind. Elke’s Sohn wollten wir zum Renntag mitnehmen. Wir sind bereits am Samstag zur Qualifikation gefahren.  Wir wollten vorab die Tickets am Schalter abholen und uns mit der Umgebung vertraut machen, um am Renntag ohne viel Trubel zu unseren Plätzen zu gelangen.

Nachdem wir unsere Tickets bekommen hatten, liefen wir über das Gelände und sahen uns die vielen Stände und Aussteller an. Ein paar Bühnen, getunte Autos, hübsche Frauen und reichlich Essbuden. Anschließend liefen wir zum Bereich, in dem sich unsere Plätze befanden. Unsere Plätze lagen perfekt an einer engen Kurvenführung. Die Autos fuhren mit Vollgas auf die Kurve zu, bremsten auf wenige km/h herunter und gaben wieder Vollgas. Faszinierend, wie die Formel 1 Autos von knapp 360 auf fast 10 km\h abbremsen. Gerade in solch einer Streckenführung bieten sich die Fahrer spannendste Zweitkämpfe. Am Platz angekommen, fuhren die Autos ihre Runden. Sehr beeindruckend, wie schnell und laut die Autos in live sind.

Kleine Lückenfüller zwischen den Qualify-Pausen – Renault Land Speed Record Car Run.

Als mein Kollege kurz seine Beine vertreten war, stellte ich mich hin und verfolgte das Qualify im Stehen weiter. In dieser Zeit hat es tatsächlich jemand geschafft, Lukas’ und meine Karte zu stehlen.

Daraufhin suchte ich die Security auf und schilderte den Vorfall. Kurze Zeit später kam ein weiterer Security-Mann dazu, der mit mir auf Englisch kommunizieren konnte. Die beiden reagierten schnell und gaben den Vorfall per Funk durch. Dann wurde es hektisch und ein Polizist kam wenig später hinzu. Sie fingen untereinander zu diskutieren an. Anschließend lief ich mit den Sicherheitsleuten und dem Polizisten zum Eingangstor, an dem 2 weitere Polizisten auf uns warteten. Mein Kollege blieb in der Zeit am Platz und wartete.

Zwei der Polizisten setzten mich in den am Tor stehenden Streifenwagen und wir fuhren mit Blaulicht vom Gelände ins Shanghai Police Department. Neben mir auf der Rücksitzbank lag eine Weste, mit allem ausgestattet, was ein Polizist benötigt. Nicht wirklich sicher, wenn jemand auf falsche Gedanken kommt und sich der Waffe bedient. Der Streifenwagen war außerdem mit modernster Technik ausgestattet, die am Rückspiegel installierte Kamera hatte mich stets im Blick. Nur schade, dass an der Rennstrecke keine Kameras installiert waren, wobei in China doch alles strengstens überwacht wird. Sei es die Kameras an Verkehrsampeln, die jedes Auto abfotografieren bzw. filmen oder die Kameras in Fußgängerzonen, die kleinste Winkel abfilmen.

Am Shanghai Police Department angekommen, folgte ich den Polizisten durch das Hauptgebäude in einen Hinterhof, wo sie erneut laut diskutierten. Als ich dort stand und mich umsah, wurden viele, mit Handschellen festgenommene Männer, in ein kleines Gebäude abgeführt. Ein sehr einfaches Gebäude mit Gittern an den Fenstern, welches vermutlich als Übergangsknast diente. Die Polizisten führten mich zurück in die Haupteingangshalle, in der ich Platz nehmen sollte. Als ich wartete, betrat ebenfalls ein mit Polizisten begleiteter Mann den Wartebereich. Seiner Kleidung nach müsse er auch vom Rennen gekommen sein, dachte ich mir. Aus Interesse fragte ich ihn, weshalb er hier sei. Ihm sei seine Fotokamera und 3 Tickets seiner Freunde gestohlen worden.

Ein Bild aus dem Police Department zum Hinterhof.

Die Minuten vergangen und es passierte nichts mehr. Die Tickets waren weg und von mir wurden keine Daten zum Vorfall aufgenommen. Vielleicht lag es auch daran, dass keiner wirklich Englisch sprechen konnte. Daher bat ich einen Polizisten, mich zum Rennen zurück zu bringen.
Der ebenfalls beklaute Formel 1 Besucher und ich wurden schließlich zum Streifenwagen geführt und mit Blaulicht über das Gelände des Circuits zum Eingangstor gebracht. Meinen Kollege holte ich am Platz ab und wir traten den Rückweg an.

Mein Fazit von diesem Tag war nicht wirklich negativ, denn ich hatte alles gesehen, was man sehen konnte. Selbst ein Streifenwagen und das Shanghai Police Department von innen. Schade nur, dass ich das eigentliche Rennen verpasst habe. Aber vielleicht nehme ich im nächsten Jahr einen neuen Anlauf – ein Besuch zu dieser Rennstrecke ist es allemal wert.