Lange ist es her, dass Uber in aller Munde war. Uber ist ein Onlinevermittlungsdienst zur Personenbeförderung und seit 2014 in Deutschland sehr umstritten. Der Unterschied zu den Taxifahrern ist der, dass Uber-Fahrer in keinem Angestelltenverhältnis stehen und sie mit ihren Privatautos die Kunden befördern.
Zahlreiche Taxi-Unternehmen zogen mit Uber vor Gericht, weil die Fahrer keinen Personenbeförderungsschein besaßen und sie zudem die Preise gegenüber der Taxi-Unternehmen deutlich unterboten. Sämtliche Taxi-Unternehmen gerieten durch Uber in eine finanzielle Schieflage. Die Taxiunternehmen gewannen den Prozess und Uber musste seinen eigentlichen Dienst einstellen bzw. darf unter bestimmten Auflagen weiterhin seinen Dienst anbieten.
Das Unternehmen Uber war bis 2015 auf dem chinesischen Markt vertreten, bis es vom chinesischen Unternehmen DiDi gekauft wurde. DiDi wurde 2012 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Peking. Mit knapp 450 Millionen Benutzern in über 400 Städte in China, beschäftigt das Unternehmen ungefähr 9.000 Fahrer, von denen ca. 40% Frauen sind. Um DiDi nutzen zu können, genügt die Installation der App „DiDi – Greater China“ auf dem Smartphone. DiDi nutze ich erst seit dem Sommer 2018, denn seitdem kann die App in englischer Sprache genutzt werden.
Wer eine chinesische Bankkarte besitzt, kann diese mit der App verknüpfen, um die Fahrten bargeldlos zahlen zu können.
Die Nutzung der App ist sehr einfach. Nach Eingabe von Start- und Zielort, werden mir nächstgelegene Fahrer in meiner Nähe gesucht und die ungefähren Kosten für die Fahrt angezeigt. Vor einer Fahrt kann ich zwischen einem normalen Taxi, einer Standard- sowie einer gehobeneren Fahrzeugkategorie wählen. Hinter diesen Kategorien verbergen sich die Privatpersonen. Ich entscheide mich immer für die Standardkategorie. Die umherfahrenen DiDi Fahrer sehen die Anfragen in ihrer App und können die Fahrten entsprechend annehmen. Wenn ein Fahrer angenommen hat, bekomme ich dies in der App angezeigt.
Ab seiner Annahme sehe ich die Position des Fahrers live auf der Karte sowie die Zeit in Minuten und Sekunden, wann der Fahrer meine Position erreicht. Neben seiner Liveposition werden mir sein Name, die Automarke, Autofarbe und sein Kennzeichen angezeigt. Die Angaben zum Auto treffen meistens zu. Im Regelfall ist der Fahrer innerhalb weniger Minuten bei mir.
Wenn ich am Zielort angekommen bin, steige ich aus, ohne dem Fahrer Geld in die Hand gedrückt zu haben. Per WeChat werde ich über die Ankunft der Fahrt benachrichtigt und WeChat bucht die Summe automatisch vom Konto ab. Nach einer jeden Fahrt habe ich in der DiDi App die Möglichkeit, den Fahrer zu bewerten. Zum Beispiel werden Fragen über Sauberkeit, Richtigkeit der Fahrerdaten (Kennzeichen, Farbe,…), Freundlichkeit u.s.w. gestellt.
Vor allem in China habe ich durch die Nutzung dieser App einen Riesen-Vorteil, weil ich dem Fahrer den Weg nicht erklären brauche. Der Fahrer sieht die Strecke bereits vor Fahrtannahme und er kann sich nach Fahrtantritt von der DiDi App navigieren lassen. Zu 99 % sprechen weder die Taxifahrer noch die DiDi Fahrer Englisch, weshalb mir die oftmals schwerfällige Kommunikation durch diese App erspart bleibt.
Das Fahren mit DiDi ist äußerst günstig. Ab und an gibt es Rabattaktionen, bei denen ich statt ca. 13 YUAN nur 4.75 YUAN (0,60 EUR) für eine Fahrt zahle – unglaublich.