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Bergfest – Die Zeiten ändern sich

Heute gehe ich einfach essen

So wenig, wie ich mich auf die Zeit in China vorbereitet habe, genau so wenig habe ich mich auf das Essen in China vorbereitet. Ich dachte mir, „alles auf mich zukommen lassen und das andere ergibt sich von alleine.” Sollte ich in China nicht zurechtkommen, kann ich immer noch einen anderen Weg einschlagen. Zufrieden bin ich mit der Situation, dass ich neben der traditionell chinesischen Küche weitaus mehr Küchen anderer Länder ausprobieren kann. Man mag es nicht glauben, aber eine überbackene Banane mit Honig habe ich hier noch nicht gefunden. Tatsächlich passt sich der Großteil chinesischer Restaurants in Deutschland an den europäischen Markt an. Dessen Zubereitung und Gerichte haben wenig mit der traditionellen chinesischen Küche zu tun. Die Deutschen würden traditionelle chinesische Restaurants in der Masse vermutlich nicht besuchen. Dazu sind die Kulturen und Geschmäcker zu verschieden.

China bietet eine Vielfalt traditioneller Gerichte, die in Deutschland wenig bis kaum bekannt sind. Zum Beispiel sind Dumplings und Hot Pot für viele in Deutschland in Fremdwort.

In meinem Wohnviertel ist die Vielfalt an Restaurants unterschiedlichster Länder und dessen Gerichte zwar groß, jedoch besuche ich inzwischen gerne ein europäisches Restaurant. Gelegentlich auch ein McDonalds oder ein Pizza Hut. Nichts geht über das heimische Essen. Umso mehr freue ich mich jedes Mal auf das deutsche Essen, wenn ich in Deutschland auf Heimaturlaub bin.

Zu Beginn meiner Zeit in China bin ich aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse nicht in jedes Restaurant gegangen. Ich war mir nicht sicher, wie ich Gerichte bestellen soll. Heute beherrsche ich zwar immer noch nicht die Sprache, aber ich habe mich daran gewöhnt und wenn mir ein Restaurant zusagt, gehe ich hinein. Wenn ich dann feststelle, dass die Speisekarte keine Bilder oder die Gerichte nicht auf Englisch sind, kann ich das Restaurant immer noch verlassen. Andernfalls kann ich schlichtweg nicht bestellen und wüsste außerdem nicht, was ich gereicht bekomme.

In Deutschland koche ich gerne und viel. In China hingegen halten sich meine Kochsessions in Grenzen. Mir ist das Angebot an Zutaten zu gering und ich weiß zudem nicht viel damit anzufangen. Hinzu kommt, dass ich kein Herd besitze. Einmal habe ich mich an einen Bier-Hefe-Teig versucht, doch die Backofenfunktion meiner Mikrowelle ist alles andere als zufriedenstellend. Gelegentlich bereite ich in meiner Wohnung Senfeier oder Nudeln zu. Sofern ich kein westliches Restaurant besuche, ist das essen gehen im Regelfall um einiges günstiger als selbst etwas zu kochen.

 

Diese einfachen Gerichte finde ich oft auf den Tischen. Eine klassische Beilage, bestehend aus Tomaten und Eier. Eine Süßkartoffel, Dumplings und eine klassische Suppe.

    

Wie ich meine Freizeit gestalte

Meine Freizeitgestaltung habe ich inzwischen auf das Leben in China anpassen können. Wie geschrieben, habe ich mehr Zeit für mich und kann die Zeit für mich planen. Im Gegensatz zu China liegt in Deutschland oftmals etwas an oder irgendetwas kommt ungeplant dazwischen. Dabei bleibt wenig Zeit für sich und alles soll bestenfalls sofort erledigt werden. Auch bekannt als „man funktioniert“.

Zudem empfinde ich die Zeitverschiebung als äußerst praktisch. Morgens habe ich Zeit für mich und kann abends und sogar nachts problemlos mit Deutschland kommunizieren. Das Autofahren vermisse ich nicht. Im Gegenteil, es ist beruhigend, nicht auf das Auto angewiesen zu sein. Meine Fortbewegungsmittel sind das Fahrrad, DiDi, Taxi, Bus und die Metro. Selten fahre ich selbst ein Auto.

Meinen Fernseher habe ich seit meiner Ankunft in China nicht eingeschaltet. Lediglich chinesische Sender und 2 englische Nachrichtensender finde ich auf der Programmliste. Aus Deutschland hatte ich mir eine Festplatte mit ungefähr 100 Filmen mitgenommen, doch selbst von denen habe ich bis heute kein gesehen.

Durch das Leben in China haben sich für mich komplett neue Themen aufgetan.

Zum einen das Schreiben an meinem Blog und zum anderen das Erstellen neuer Bilder für den Blog. Ein Blog ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Homepage. Seit meinem 14. Lebensjahr beschäftige ich mich mit der Homepagegestaltung – früher intensiv, heute gelegentlich. Für meinen Blog wollte ich eine moderne und einfache Technik nutzen. Nach kurzer Recherche bin ich auf das weltweit meist genutzte WordPress gestoßen. WordPress ist ursprünglich für Blogs entwickelt worden. Die Plattform kann aber auch für komplexe Homepages genutzt werden. Meinen Blog habe ich im Dezember 2016 eingerichtet und erste Einträge folgten kurz nach meiner Anreise im Januar 2017. Seitdem schreibe ich mindestens ein Tag in der Woche an meinem Blog, in der Regel am Wochenende. Zum Schreiben setze ich mich in ein Café, dabei schreibt es sich am besten. Immer wieder fallen mir während des Schreibens neue Geschichten ein. Inzwischen liegen etwa 20 Geschichten in der Pipeline, die auf die Veröffentlichung warten. Teils existieren sie als Entwurf mit ein paar Stichwörtern oder sie sind nahezu fertig geschrieben. Die Bilder für die Geschichten erstelle ich hauptsächlich mit meinem iPhone. Meine Sony RX100 M5 habe ich normalerweise nicht bei mir. Die Bilder entstehen spontan, wenn ich unterwegs und mir die eine oder andere Geschichte dazu einfällt.

Ein weiteres Thema in meiner Freizeit ist das Handeln an der Börse. Auch mit diesem Thema habe ich mich schon sehr früh auseinandergesetzt. Erste Erfahrungen machte ich mit 15 Jahren, als Anfang 2000 jeder über die Börse sprach. Seit meinem 18. Lebensjahr versuchte ich mich selbst an der Börse, zunächst mit einfachem Handeln von Aktien. In China kann ich das Thema nach meinem Feierabend durch die Zeitverschiebung hervorragend verfolgen und nachmittags deutscher Zeit an der Börse mitwirken. Seit Februar 2018 beschäftige ich mich intensiv mit den Möglichkeiten des Handelns, insbesondere mit Daytrading und Swingtrading. Aufgrund der vielen Handelsmöglichkeiten habe ich eine Homepage erstellt, die als eine Art Notizbuch dient. Zudem hilft mir die Homepage dabei, mich durch das Notieren mit dem Erlernten intensiver auseinandersetzen zu müssen. Vielleicht werde ich die Homepage eines Tages als öffentliche Plattform nutzen und mich mit Gleichgesinnten über diese Materie austauschen. Inwieweit ich das Thema in Deutschland weiter verfolge, bleibt abzuwarten. Dieselbe Zeitzone wird mir das Thema wieder erschweren.

Mein Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, meine Entscheidung für China nicht bereut zu haben. Viele sagen mir, ich solle China und umliegende Länder bereisen. Theoretisch habe ich die Möglichkeiten, jedoch habe ich den Wahnsinn tagtäglich vor der Tür. Mir ist es wichtiger, aus den 3 Jahren eine sinnvolle Zeit zu gestalten. Eine Zeit nach China wird ganz sicher kommen. Andere Orte bereise ich, wenn sich die eine oder andere Gelegenheit ergibt. Für meine 6 Wochen Urlaub bevorzuge ich einen Aufenthalt in Deutschland – zu Hause.

Wenn die bevorstehenden 1,5 Jahre weiter so schnell und in ähnlich eindrucksvoller Weise vergehen, habe ich eine tolle Zeit. Nach den 3 Jahren lasse ich China hinter mir und widme mich anderen Aufgaben. Vor allem freue ich mich auf einfachste Dinge, die ich unkompliziert angehen lassen kann sowie auf das heimische Essen und Kochen. Kurz gesagt, auf das für uns Deutsche normale Leben.

Neben meinen persönlichen Erfahrungen habe ich durch neue Herausforderungen auf der Arbeit, viele neue Eindrücke gewinnen können. Nach Möglichkeit setze ich das eine oder andere nach meiner Rückkehr um.

Bekanntlich schadet es nie, seinen Horizont zu erweitern und neue Dinge zuzulassen. Wer kann, sollte die Gelegenheit beim Schopfe packen und sich für eine gewisse Zeit in eine Reise in ein anderes Land und Leben stürzen. Neue Erfahrungen sind garantiert.

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