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O’zapft is – Auch in Shanghai

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Das weltweit bekannte Oktoberfest in München hat es sogar bis nach China geschafft. Bereits an meinem ersten Aufenthalt im September 2016 war ich verwundert, weil ein großes Zelt auf dem Hotelgelände aufgebaut war – sie feierten das Oktoberfest.

  

Dieses Jahr hatten wir von proALPHA unser 1 jähriges Bestehen in China und nahmen dieses zum Anlass, unseren 1. Kundentag auszutragen. Da an diesem Tag ebenfalls der Haupttag des Oktoberfestes in Taicang war, hatten unsere Kunden die Möglichkeit, uns nach unserem Kundentag auf das Oktoberfest zu begleiten. Wie auf dem Oktoberfest üblich, waren Blasmusik, Holztische und -bänke sowie Gäste in Dirndl bzw. Lederhosen dabei. Üppiges Deftiges wurde zum Essen gereicht. Das Bier hat geschmeckt, ich hatte die Auswahl zwischen einem Lager und einem Dunklen – ich bevorzuge ein Lager. Die Stimmung war ausgelassen, auch unsere Kunden hatten ordentlich gefeiert und getrunken.

In China ist es üblich, nicht lange, aber dafür intensiv zu feiern – um 1 Uhr war das Oktoberfest zu Ende. Auf privaten Veranstaltungen ist eine Party meist nach 3 Stunden vorbei – stimmungsunabhängig. Dafür trinken die Chinesen in der Zeit enorm viel Alkohol und stoßen immer gemeinsam an – Ganbei! (Prost!). Ich erwische mich dabei sehr oft selbst, wenn ich am Tisch mit Chinesen sitze und für mich, wie es für einen Deutschen üblich ist, alleine einen Schluck nehme. Wenn die Chinesen dies bemerken, greifen sie zum Glas und stoßen mit an. Diese Art von Trinkerei kann sehr anstrengend werden, wenn trinkfeste Chinesen am Tisch sitzen, man ist dem Gruppenzwang meist ausgesetzt.

    

Die Veranstaltung war an einem Mittwoch, arbeiten musste ich am nächsten Tag zum Glück nicht, weil ich am Donnerstag nach Deutschland flog, um am Freitag an der 25-Jahr-Feier von proALPHA dran teilnehmen zu können. Nach dem Oktoberfest kann es eigentlich nichts besseren geben, als sich im Flugzeug ausruhen zu können.

Den Bierkrug durfte man mit nach Hause nehmen.

 

Für mich war es der erste Besuch eines Oktoberfestes überhaupt. Zwar war es nicht das Originale, aber immerhin. Das Oktoberfest in Taicang wird von einem Verbund Deutscher General Manager/Expats organisiert. Die Veranstaltung ist nett und man trifft viele bekannte Gesichter, aber ein 2. Mal im Jahr brauche ich die Blasmusik nun wirklich nicht 😉

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Geocaching in Shanghai

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An einem Sonntagmorgen saßen wir in Shanghai zum Mittagessen in einer belebten Restaurant- und Biermeile. Wir waren zu dritt, denn einer aus unser Runde war für ein paar Tage zum Arbeiten in Shanghai, der seit mehreren Jahren Geocaching macht und weltweit mehr als 1.000 Schätze gesammelt hat. Als wir am Essen waren, zuckte er sein Handy und meinte, dass in der Nähe ein Geocaching-Gegenstand sei. Geocaching war mir ein Begriff, jedoch hatte ich mich damit nie näher mit beschäftigt.

Geocaching ist eine weltweit moderne Art der Schatzsuche bzw. Schnitzeljagd. Mit einem GPS-Daten empfangbares Gerät (in der Regel ein Smartphone) und den Koordinaten des Schatzes reicht es aus, sich auf die Suche des Schatzes zu machen. Ein Schatz kann jede beliebige Person verstecken, man braucht nur die Koordinaten des Schatzes ins Internet stellen. Meist werden die Schätze in kleine Dosen, nicht größer als 10 cm, gesteckt. Die Schätze müssen für jeden zugänglich sein, ohne Privatgrundstücke betreten oder ähnliche Verstöße begehen zu müssen. In dieser Dose liegen idealerweise Zettel und Stift. Auf diesem Zettel werden Datum, Uhrzeit und der Schatzfinder (sein Name) geschrieben. In eine der vielen Handyapps kann der gefundene Schatz als gefunden markiert werden. Dadurch kann die eigene Schatzsammlung erweitert und sich mit anderen Schatzsammlern gemessen werden. Unterschiedlichste Apps lassen sich auf das Handy herunterladen, um an die Koordinaten der Schätze zu kommen und diese zu suchen.

Ist ein Schatz im Handy markiert, kann per Kompass-Anzeige nach dem Schatz gesucht werden. Je nach Schwierigkeitsgrad des Verstecks, können teilweise optional Hinweise zum Schatz angezeigt werden. So auch in unserem Fall. Unser Schatz sollte vom Restaurant ca. 180 m entfernt sein. Wir machten uns auf den Weg und kamen schließlich an einer Fahrradstation an. Wir suchten die Fahrradstation ab, fanden jedoch den Schatz nicht. Da es meine erste Cachingsuche war, hatte ich wage Vorstellungen, wie so ein Schatz aussehen konnte. Erst ein kleiner Hinweis von der App, “Hohler Stumpf auf ca. 1,5 m Höhe”, brachte mich auf eine Idee und suchte daraufhin die umliegenden Bäume ab, die sich im Umkreis weniger Meter befanden. Und siehe da, nach kurzer Zeit fand ich einen solchen Baum, der einen kleinen hohlen Stumpf in Augenhöhe hatte. In diesem Stumpf befand sich tatsächlich der Schatz – eine kleine, auffällig neonfarbene Dose.

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Beijing – Jingshan Park

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Hat man es durch die verbotene Stadt geschafft, ist der Besuch zum gegenüberliegenden Park ein Muss. Der Jingshan Park bietet neben einer großen Grünanlage den sogenannten Jing-Berg. Auf diesem Berg ist der Wanchun-Pavillon erbaut worden. Von diesem Punkt aus steht man am höchsten Punkt von Peking und hat die gesamte Stadt im Blick.

Nördlich ist die gerade Di’anmen-Staße zu sehen, auf deren nördlichen Endpunkt der imposante Glockenturm steht.

Östlich sind der Yonghe-Tempel (Lamatempel), der Guozijian (die Nationale Schule seit der Sui-Dynastie) und der Konfuzius-Tempel zu sehen.

Westlich erheben sich die Qiong-Insel sowie der Weiße Turm über den See, worauf auch zahlreiche Ausflugsboote sind.

Südlich hat man einen hervorragenden auf die verbotene Stadt sowie auf das Shenwu-Tor des Kaiserpalastes.

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Beijing – Die verbotene Stadt

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Am Sonntag und damit am letzten Tag meiner Beijingreise, ging es früh morgens mit der Metro zur Station “Tian’anmen West”, denn diese liegt direkt am Eingang zur verbotenen Stadt. Ein sehr bekannter und großer Platz liegt gegenüber der verbotene Stadt, der “Tian’anmen”.

Durch das “Tor des Himmlischen Friedens” gelangt man in die verbotene Stadt.

Über dem Eingangstor der verbotenen Stadt liegt der Kaiserpalast, der für 15 YUAN besichtigt werden kann. In diesem Kaiserpalast werden historische Gegenstände ausgestellt. Nebenbei bekommt man von dort aus eine grandiose Sicht auf den Tian’anmen-Platz.

Unter anderem werden in diesem Palast “das” Mikrofon und “die” Flagge ausgestellt. Vom Balkon des Palastes aus hat der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, Mao Zedong über “quasi” dieses Mikrofon am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China proklamiert. Leider sind das Mikrofon und die Flagge nur eine Replica, die Originale werden im National Museum von China ausgestellt.

Um 1406 wurde mit dem Bau der verbotenen Stadt begonnen. Auftraggeber war der dritte Ming-Kaiser Yongle. Zeitweise sollen über 100.000 Kunsthandwerker und insgesamt bis zu einer Million Arbeiter am Bau beteiligt gewesen sein. Dadurch konnte der Bau bereits nach 14 Jahren beendet werden. Die verbotene Stadt war von 1420 bis 1911, während der 491 Jahren, der Sitz von insgesamt 24 Kaisern.
Die gesamte Anlage hat eine Ausdehnung von über 720.000 m². Alle 890 Gebäude ergeben zusammen eine bebaute Fläche von 150.000 m², mit einer umlaufenden Mauer vom 3.428 Metern Länge.

     

Unglaublich voll war es an diesem Sonntag dort. Gefühlt 3 gefüllte Fußballstadien an einem Fleck. Glücklicherweise waren wir recht früh angekommen, sodass die Menschenmasse erst nach uns einmarschierte und wir wenige Meter voraus waren. Zum Teil verlief sich die Masse, um so weiter wir in die Stadt kamen. Die Größe lässt sich in Bildern nur sehr schwer einfangen.

Um die gesamte Stadt in vollen Zügen zu erkunden und wer sich für solche Geschichte interessiert, sollte mindestens ein Tag investieren. Die Stadt ist einfach zu groß und zu verwinkelt, um sie innerhalb weniger Stunden zu erkunden. Für mich haben die nach meinem Verhältnis schon vielen Stunden ausgereicht, einen guten Eindruck davon zu bekommen. Außerdem ist eine Sehenswürdigkeit weniger auf meiner Liste. Nach knapp 4 Stunden habe ich den Rückweg antreten müssen, um den Rückflug zu bekommen.

   

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Beijing – Die Ming-Gräber

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Begräbnisstätte von Kaisern der chinesischen Ming-Dynastie

Nach der Fahrt zur Chinesischen Mauer fuhren wir weiter zu den Ming-Gräbern. Die Ming-Gräber sind eine Begräbnisstätte von Kaisern der Chinesischen Ming-Dynastie, die sich etwa 50 km von Chinas Hauptstadt Peking entfernt am Fuße des Berges Tianshou befinden. 13 der 16 Ming-Kaiser sind hier begraben. Zwischen den Jahren 1300 und 1600 wurden die Gräber erbaut.
Für die Besichtigung der Gräber müssen Tickets gezogen werden. Optional kann ein Ticket pro Grab gekauft werden oder das sogenannte Joint Ticket, welches die 3 Hauptgräber beinhaltet. Wir entschieden uns für das Joint Ticket für 110 YUAN (ca. 14,50 EUR), um alle 3 Gräber besichtigen zu können. Die einzelnen Preise unterschieden sich je nach Größe des Ming-Grabs und lagen bei 45,-, 30,- und 60,- YUAN (135,- YUAN). Zwischen den Ming-Gräbern lagen etwa 10 Minuten Autofahrt dazwischen.

1. Chang Ling – 45 YUAN (ca. 5,90 EUR)
Das weitaus grösste Grab mit 3 Höfen.
Früher gab es hier ein Lager und eine Zubereitungsstätte für Opfergaben. Heute stehen hier Obstbäume und Blumen.
Im zweiten Hof, vor dem eigentlichen Grabhügel, befindet sich die Leng´endian (Halle des Segens). Sie ruht auf einem dreistufigen Sockel und hat eine Gesamtfläche von 1956 qm. Die Halle besteht aus 9 Räumen, die aus Nanmu-Holz (Phoebe nanmu, zur Familie der Laurazeen gehörig) erbaut sind.
Im dritten Hof hinter der Leng´en-Halle steht ein Gebäude, Minglou (Pavillon der Klarheit) genannt, das aussieht wie ein Festungsturm.

2. Ding Ling – 60 YUAN (ca. 7,90 EUR)
Das Grab Ding Ling des Kaisers Wanli umfasst mehrere ineinander übergehende unterirdische Gewölbekammern. Etliche Stufen ins Innere sind wir hinuntergestiegen, um den beeindruckenden Palast bestaunen zu können.
Dieser Kaiser kam mit zehn Jahren auf den Thron und regierte 48 Jahre lang (1573-1620). Bereits im 12. Jahr wurde mit dem Bau seines Grabes begonnen, der sich über 6 Jahre hinzog. Täglich arbeiteten hier 30.000 Menschen. Nach historischen Aufzeichnungen wurden für dieses Bauprojekt 8 Millionen Tael Silber verausgabt, eine Summe, die damals der Bodensteuer des ganzen Landes für zwei Jahre entsprach.

3. Weg der Seelen – 30 YUAN (ca. 3,90 EUR)
Der Weg der Seelen hat eine Länge von 7 km und ist so angelegt, dass er als „Heiliger Weg“ für die gesamte Totenstadt dient. Der interessante Teile des Weges ist die Allee der Steinernen Statuen. Sie besteht aus zwölf Tierpaaren und sechs Menschenpaaren, die unter anderem ein Symbol für die Ehrengarde der Kaiser darstellen.

 

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Beijing – Die Chinesische Mauer

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Durch den Kundenbesuch in Beijing ergab es sich für mich per Zufall, dass für den Samstag ein Fahrer zur Verfügung stand. Hinzu kam, dass der ortskundige Chinesische Fahrer weitaus schönere Besichtigungsplätze der Chinesischen Mauer kannte, an denen sich nicht das Touristenvolk aufhält. Zusammen mit dem Kunden und einer Kollegin von proALPHA Österreich ging der Ausflug um 8:30 Uhr vom Hotel los. Nach gut 1 Stunde und 45 Minuten kamen wir am Ziel an. Wirklich ruhig war es dort und von Massentourismus keine Spur. Durch das Nieselwetter jedoch hatte die Chinesische Regierung beschlossen, den Eingang zur Mauer nicht zu öffnen. Bilder habe ich demnach nur von der Ferne aus machen können.

Der Aufgang zur Chinesischen Mauer, ein sehr ruhiger und touristenunberührter Ort.

Meine ersten Kastanien – sehr lecker!

Die Große Mauer ist das größte Bauprojekt mit der längsten Bauzeit und den höchsten Kosten in der Geschichte der Menschheit, gemessen an Menschenleben, Blut, Schweiß und Tränen.
Sie ist ein Monument der wechselvollen Geschichte des Landes und entstand als Grenzbefestigung des chinesischen Kaiserreiches, um sich vor räuberischen nomadischen Reitervölkern zu schützen. In 2012 wurde die genaue Länge der Mauer bekanntgegeben, die weitaus höher liegt als bisher angenommen, es sind genau 21.196,18 km.

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Tag 240 – Mein neues Notebook

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Als ich im Januar nach China gegangen bin, hatte ich mir fest vorgenommen, mir für die bevorstehenden 3 Jahre kein Notebook anschaffen zu wollen. 3 Jahre ohne Notebook, denn eigentlich sollte das iPad Pro, mit dem ich das vorherige iPad Air ausgetauscht habe, dafür ausreichen. Doch nach gut 8 Monaten hat mir ein Computer, mit einem etwas größeren Display und einer physikalischen Tastatur gefehlt. Für mich ist ein iPad oder allgemein ein Tablet kein wirklicher Computerersatz, denn für gewisse Dinge, wie z.B. die Nutzung normaler Office-Anwendungen, das Schreiben und Bearbeiten von Bildern, das Anhängen einer externen Festplatte u.s.w. ist ein Notebook praktischer.

Nach etwas Überlegung, welches Notebook es denn werden sollte, kam ich recht schnell auf ein Apple MacBook. Ob ein Macbook oder ein MacBook Pro, das wusste ich noch nicht. Dazu musste ich mich erst auf den aktuellen Stand der technischen Ausstattungen bringen. Mit einem MacBook Pro war ich vertraut, denn während meines Studiums kaufte ich eines und war äußert zufrieden damit.

Der für mich essentielle Unterschied zu einem Windows-System ist der, dass ein MacBook selbst nach 6 Jahren intensivster Nutzung noch genauso schnell wie am ersten Tag läuft. Hingegen eines Windows-Systems merkt man bereits nach wenigen Monaten eine deutliche Trägheit des Systems und muss dieses dann neu aufsetzen. Mein erstes MacBook Pro habe ich 2011 für knapp 900,- EUR (inkl. Studentenrabatt) gekauft und dieses im Jahr 2016 für 300,- EUR(!) verkauft. Diese Summe bekomme ich bei einem gleichaltrigen Notebook aus der Windows-Welt definitiv nicht. Außerdem soll ein Notebook für mich funktionieren, ohne lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder nach wenigen Monaten das System neu aufsetzen zu müssen.

Die Verarbeitung war zudem äußerst hochwertig und optisch konnte kein anderes Notebook mithalten. Vielleicht war es genau das, weshalb das Arbeiten auf dem MacBook Spaß machte.

Innerhalb weniger Tage brachte ich mich auf den aktuellen technischen Stand des MacBook und des MacBook Pro, verglich die chinesischen Preise mit den deutschen Preisen und prüfte, ob ein Kauf in China Sinn machte.

Ja, ein Kauf machte durchaus Sinn, denn die Preise lagen weit unter den deutschen Preisen. Genau genommen lag mein Wunsch-Gerät mit 279,- EUR unter dem deutschen Preis:

 

Meine Entscheidung fiel auf ein MacBook Pro. Ausschlaggebender Punkt war die Bildschirmgröße. Mit 12“ ist das MacBook zwar geringfügig kleiner, jedoch hat das MacBook Pro neben seiner 13,3“ Bildschirmdiagonale schnellere Hardware verbaut. Die Standardausstattung des MacBook Pro war mir nicht genug, eine größere Festplatte und ein deutsches Tastaturlayout mussten her. Im AppleStore in Shanghai werden ausschließlich Tastaturen mit chinesischem Layout verkauft. Zwar weicht dieses Layout kaum von dem US-Layout ab, dennoch sollte es mindestens ein US-Layout werden, sofern kein deutsches Layout möglich gewesen wäre.

Man bedenke den Wiederverkaufswert, wenn ich in ein paar Jahren wieder zurück in Deutschland bin – wer möchte mit chinesischem Layout arbeiten wollen? Darum bestellte ich das MacBook Pro mit einer größeren Festplatte und deutschem Tastaturlayout auf der Apple Homepage. Nach einer Woche wurde das MacBook Pro ins German Centre geliefert.

Apropos Preise, auch bei anderen Apple-Produkten, wie der AppleWatch oder dem iPad, lassen sich in China und bei gutem Wechselkurs einige Euro sparen.

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Tag 220 – Beijing (Peking)

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An meinem 220. Tag in China, machte ich mich erstmalig auf den Weg zu einem Kunden, der etwas weiter außerhalb Shanghais’ sitzt, nämlich in Beijing. 2 Tage Arbeit dort vor Ort warteten auf mich. Und wenn ich schon in Beijing bin, wollte ich etwas von der Stadt sehen. Somit verlängerte ich die Reise um 2 Tage auf das Wochenende. Ohne mir vorab die Lage meines Hotel anzusehen und in welcher Entfernung bekannte Sehenswürdigkeiten lägen, standen auf meinem Plan die Chinesische Mauer sowie die verbotene Stadt.
Am Tag des Abflugs ging es um 8 Uhr morgens dieses Mal nicht zum Shanghai Pudong Airport, sondern zum Shanghai Hongqiao Airport, da über diesen Flughafen die Inlandsflüge abgewickelt werden. Auch nicht mit der Lufthansa, sondern mit einer chinesischen Airline sollte ich fliegen.

Mehr als pünktlich am Flughafen angekommen, checkte ich ein und gab den Koffer ab. Und wie sollte es auch anders kommen(?), der Flug hatte durch scheinbarem Unwetter Verspätung. Offensichtlich war nicht nur mein Flug davon betroffen. Bei Inlandsflügen sollen Verspätungen an der Tagesordnung sein, wie ich im Nachhinein gehört habe.

Nun ja, das kannte ich ja schon, denn letztens auf dem Weg nach Deutschland hatte ich gleiches Problem. Nach 3,5 Stunden war endlich Boarding und der Flieger flog in Richtung Beijing

**noch während des Startvorgangs nickte der Flugbegleiter auf seinem Sitz kurz ein**

Nach etwa 1,5 Stunden Flugzeit landete ich in Beijing. Am Koffer kam ich trotz der Verspätung problemlos heran. Per Taxi war ich nach knapp 30 Minuten am Hotel angekommen. Weil ich das Hotel über die Verspätung nicht informiert hatte, wurde mein Zimmer anderweitig vergeben. Nach langem Hin und Her wurde mir ein neues Zimmer zugewiesen.

Nach dem Check-In brachte ich den Koffer auf das Zimmer und sah mir die nähere Umgebung an.

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Heimreise mit Startschwierigkeiten

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Nach genau 6 Monaten Aufenthalt in China, habe ich im Juli meinen ersten Urlaub antreten können. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. War ich am 2. Januar noch auf dem Frankfurter Flughafen und wartete auf den Flieger nach Shanghai, geht die Reise wieder in Richtung Heimat. Der Flug verläuft von Shanghai nach Frankfurt und über den Anschlussflug weiter nach Hamburg. Und das alles an einem Tag, da ich die Zeit wieder zurückdrehen kann – ganze 6 Stunden. Der Jetlag lässt sich in Richtung Westen übrigens leichter verkraften als in Richtung Osten. Welche Auswirkung ein Jetlag hat, war mir vor China nicht wirklich klar, aber ihn gibt es wirklich.

Bei mir um die Ecke gab es noch schnell ein Teigbrot für den Weg zum Flughafen. Die Familie ist übrigens sehr nett und freut sich immer, wenn ich morgens mit dem Fahrrad um die Ecke komme und für 4 YUAN (ca. 0,53 EUR) das Teigbrot kaufe. Sie geben sich mit ihrem gebrochenen Englisch alle Mühe, sich mit mir zu unterhalten. Im Hintergrund sind Chinesen zu sehen, die zum Frühstück, um kurz nach 8 Uhr morgens, Nudelsuppe essen. Mein Geschmack ist es nicht, früh morgens warme Speisen zu sich zu nehmen.

  

Um 8:30 Uhr holte mich ein Fahrer von meinem Apartment ab und fuhr mich zum Flughafen. Alles klappte sehr gut, den Koffer konnte ich problemlos abgeben, obwohl der Koffer etwas Übergewicht hatte, denn die Mitbringsel mussten mitgenommen werden. Ich ging durch die Sicherheitskontrolle und wartete auf meinen Flieger.

Etwas später kam die Ansage durch die Lautsprecher, dass der Airbus A380 zum Check In bereit sei und wir einsteigen können. Somit saß ich wenige Minuten später auf meinem Platz. Immer ein Platz am Gang, damit ich auf der langen Strecke problemlos aufstehen oder meine Beine ausstrecken kann. Bis alle Passagiere saßen und angeschnallt waren, verging einige Zeit – zu viele Menschen auf kleinem Raum, mit üblicherweise zu viel und großem Handgepäck.

Kurz darauf ertönte eine Durchsage durch das Flugzeug, wir könnten aufgrund eines Unwetters bei Peking erst in etwa 2-3 Stunden abheben. Das Entertainment-System haben sie uns dennoch freundlicherweise schon freigegeben. Nach gut einem Film und einer weiteren halben Stunde später hebten wir endlich ab. 2,5 Stunden im Flugzeug zu sitzen und nicht abzuheben, war nicht wirklich schön, aber Sicherheit geht nun mal vor. Ich hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, meinen Anschlussflug nach Hamburg noch zu bekommen…

Obwohl der Pilot gut 1 Stunde Flugzeit herausholen konnte, habe ich den Anschlussflug natürlich nicht bekommen. Alles Rennen über den Frankfurter Flughafen half nichts. Und so habe ich mich am Infoschalter der Lufthansa gemeldet, um einen Plan für die kommende Nacht zu bekommen. Mein Koffer mit Klamotten und Kulturtasche befand sich auf eines der unterirdischen Gepäckstrassen, um am darauffolgenden Tag automatisch zum richtigen Flugzeug zu kommen.

Die Lufthansa ist für solche Fälle bestens gewappnet und gibt ein sogenanntes Survival Kit heraus, welches zumindest für die Nacht benötigten Utensilien enthält. Auch für ein Hotel war gesorgt, das ich nach kurzer Wartezeit mit dem hoteleigenen Shuttlebusservice erreichte. Mit mir waren etliche andere Gestrandete zum Hotel gefahren und die Welle hörte nicht auf, die Hotellobby füllte sich. Scheinbar sind solche Situationen normal und das Hotel (eine Hotelkette der NH Hotels) war riesig und ist wohl darauf ausgelegt. Inzwischen war es 22:30 Uhr, doch das Buffet musste ich noch probieren – deutsches Essen 😉

Um kurz nach 0 Uhr ging es auf das Zimmer, denn um 5 Uhr morgens wurde ich abgeholt, um den 7-Uhr-Flieger nach Hamburg zu bekommen. Nach etwas über einer Stunde Flugzeit landete ich planmäßig in Hamburg und konnte mein Koffer problemlos in Empfang nehmen.

Abgeholt wurde ich von meinen Eltern und meiner Nichte, die Freude war groß. Zu Hause angekommen, gab es ein reichhaltiges deutsches Frühstück, wie habe ich mich darauf gefreut – Käse, Wurst und Brot, mehr brauchte ich nicht.

Nun lagen 3 Wochen Urlaub in Deutschland vor mir. Ein Besuch in Büsum, an der sauberen Nordsee und frischen Luft, durfte natürlich nicht fehlen.